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EUROPA:
Ausbau an Batteriespeichern nicht ausreichend
Solarpower Europe meldet für 2024 erneut ein Rekordjahr beim Zubau von Batteriespeichern, doch das Wachstum schwächelt. Der Verband fordert einen EU-Aktionsplan.
Trotz neuer Höchstwerte bei der installierten Leistung ist das Wachstum des europäischen Markts für Batteriespeicher 2024
deutlich langsamer verlaufen als in den Vorjahren. Dies zeigt der am 7. Mai veröffentlichte „European Market Outlook for Battery Storage“ des europäischen Branchenverbandes Solarpower Europe mit
Sitz in Brüssel.
Laut der Analyse stieg die neu installierte Speicherkapazität um 15 Prozent auf 21,9 Millionen kWh. Damit umfasst der gesamte europäische Batteriespeicherbestand inzwischen 61,1 Millionen kWh – ein Drittel davon wurde allein 2024 zugebaut, so der Verband. In den Jahren zuvor hatte sich der Markt jedoch mehrfach verdoppelt.
Mit Blick auf diese Entwicklung befürchtet Solarpower Europe ein Ausbremsen der Energiewende. „Jetzt ist der Zeitpunkt, Batterien ins Zentrum eines flexiblen, elektrifizierten Energiesystems zu stellen“, drängt Walburga Hemetsberger, Geschäftsführerin des Verbandes. Sie fordert von der EU-Kommission einen „EU Energy Storage Action Plan“. Der jüngste Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel habe deutlich gezeigt, wie wichtig Speicherlösungen für die Versorgungssicherheit seien.

Nach Einschätzung des Verbandes verschieben sich die Marktanteile zwischen den Segmenten deutlich. Während in den vergangenen Jahren vor allem Haushalte mit Photovoltaik und Heimspeicher das Marktwachstum angefacht hätten, sinke die Nachfrage in diesem Bereich inzwischen. Als Gründe nennt der Verband wieder sinkende Energiepreise und das Auslaufen vieler nationaler Förderprogramme infolge der Energiekrise. Der Anteil der Heimspeicher am Gesamtmarkt fiel laut der Analyse auf rund 50 Prozent. Für 2025 geht der Verband von einem weiteren Rückgang auf 33 Prozent aus.
Zugleich gewinnen Großbatterien im Industriemaßstab („utility scale“) an Bedeutung. Sie machen mittlerweile etwa 40 Prozent des Marktes aus. Für 2025 prognostiziert Solarpower Europe einen Zubau von 29,7 Millionen kWh, was ein Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Auch das industrielle Segment – kommerzielle und gewerbliche Speicher – soll leicht zulegen. Der Grund: Unternehmen reagierten zunehmend auf Energiepreisrisiken und nutzten die Kombination aus Photovoltaik und Speicher für mehr Unabhängigkeit.
Markt bleibt konzentriert – Spanien mit Potenzial
Die fünf größten Märkte Europas – Deutschland, Italien, Großbritannien, Österreich und Schweden – verantworteten 2024 rund 78 Prozent der neu installierten Kapazität. Deutschland hielt trotz rückläufiger Heimspeicherzahlen seine Spitzenposition. In Italien trug zum Wachstum vor allem der Ausbau von Großanlagen bei. Großbritannien musste projektbedingte Verzögerungen im Großspeichermarkt verkraften, lag aber weiter vor Österreich und Schweden, die jeweils erstmals GWh-Marken überschritten.
Trotz der Wachstumsprognosen bleibt der geplante Ausbau aus Sicht des Verbands hinter dem technisch notwendigen Niveau zurück. Der Verband erklärt: Um den wachsenden Flexibilitätsbedarf in einem erneuerbaren Energiesystem zu decken, müsse allein in der EU bis 2030 eine Speicherkapazität von 780 Millionen kWh installiert sein. Die aktuelle Prognose bis 2029 geht jedoch nur von 400 Millionen kWh in Europa insgesamt aus, davon 334 Millionen kWh in den EU-Mitgliedstaaten.
Empfehlungen an die Politik
Solarpower Europe empfiehlt vor diesem Hintergrund fünf politische Maßnahmen:
Laut der Analyse stieg die neu installierte Speicherkapazität um 15 Prozent auf 21,9 Millionen kWh. Damit umfasst der gesamte europäische Batteriespeicherbestand inzwischen 61,1 Millionen kWh – ein Drittel davon wurde allein 2024 zugebaut, so der Verband. In den Jahren zuvor hatte sich der Markt jedoch mehrfach verdoppelt.
Mit Blick auf diese Entwicklung befürchtet Solarpower Europe ein Ausbremsen der Energiewende. „Jetzt ist der Zeitpunkt, Batterien ins Zentrum eines flexiblen, elektrifizierten Energiesystems zu stellen“, drängt Walburga Hemetsberger, Geschäftsführerin des Verbandes. Sie fordert von der EU-Kommission einen „EU Energy Storage Action Plan“. Der jüngste Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel habe deutlich gezeigt, wie wichtig Speicherlösungen für die Versorgungssicherheit seien.

„European Market Outlook for Battery Storage 2025-2029“
(zum Öffnen der Studie bitte auf das PDF klicken)
Quelle: Solarpower Europe
(zum Öffnen der Studie bitte auf das PDF klicken)
Quelle: Solarpower Europe
Nach Einschätzung des Verbandes verschieben sich die Marktanteile zwischen den Segmenten deutlich. Während in den vergangenen Jahren vor allem Haushalte mit Photovoltaik und Heimspeicher das Marktwachstum angefacht hätten, sinke die Nachfrage in diesem Bereich inzwischen. Als Gründe nennt der Verband wieder sinkende Energiepreise und das Auslaufen vieler nationaler Förderprogramme infolge der Energiekrise. Der Anteil der Heimspeicher am Gesamtmarkt fiel laut der Analyse auf rund 50 Prozent. Für 2025 geht der Verband von einem weiteren Rückgang auf 33 Prozent aus.
Zugleich gewinnen Großbatterien im Industriemaßstab („utility scale“) an Bedeutung. Sie machen mittlerweile etwa 40 Prozent des Marktes aus. Für 2025 prognostiziert Solarpower Europe einen Zubau von 29,7 Millionen kWh, was ein Plus von 36 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Auch das industrielle Segment – kommerzielle und gewerbliche Speicher – soll leicht zulegen. Der Grund: Unternehmen reagierten zunehmend auf Energiepreisrisiken und nutzten die Kombination aus Photovoltaik und Speicher für mehr Unabhängigkeit.
Markt bleibt konzentriert – Spanien mit Potenzial
Die fünf größten Märkte Europas – Deutschland, Italien, Großbritannien, Österreich und Schweden – verantworteten 2024 rund 78 Prozent der neu installierten Kapazität. Deutschland hielt trotz rückläufiger Heimspeicherzahlen seine Spitzenposition. In Italien trug zum Wachstum vor allem der Ausbau von Großanlagen bei. Großbritannien musste projektbedingte Verzögerungen im Großspeichermarkt verkraften, lag aber weiter vor Österreich und Schweden, die jeweils erstmals GWh-Marken überschritten.
Trotz der Wachstumsprognosen bleibt der geplante Ausbau aus Sicht des Verbands hinter dem technisch notwendigen Niveau zurück. Der Verband erklärt: Um den wachsenden Flexibilitätsbedarf in einem erneuerbaren Energiesystem zu decken, müsse allein in der EU bis 2030 eine Speicherkapazität von 780 Millionen kWh installiert sein. Die aktuelle Prognose bis 2029 geht jedoch nur von 400 Millionen kWh in Europa insgesamt aus, davon 334 Millionen kWh in den EU-Mitgliedstaaten.
Empfehlungen an die Politik
Solarpower Europe empfiehlt vor diesem Hintergrund fünf politische Maßnahmen:
- Die EU-Kommission soll einen Aktionsplan für Speicher im Rahmen eines Flexibilitätspakets vorlegen. Auf diese Weise könnten Marktregeln harmonisiert und regulatorische Hürden abgebaut werden.
- Die Netzzugangsverfahren und die Preisgestaltung für Anschlüsse sollen reformiert werden – insbesondere zugunsten hybrider Anlagen aus Solar und Speicher.
- Speicherlösungen sollen vollständigen Zugang zu Strommärkten erhalten – inklusive transparenter Einnahmequellen, Herkunftsnachweisen und der Möglichkeit zur Kombination von Erlösströmen.
- Ausgleichsmärkte müssten für Speicher geöffnet und durch einheitliche technische Standards und transparente Ausschreibungen reformiert werden.
- Smart Metering und Datenstandards müssten verbessert werden, um Echtzeit-Management und Systemintegration zu ermöglichen.

© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 08.05.2025, 13:35 Uhr
Donnerstag, 08.05.2025, 13:35 Uhr
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