
Allein durch den Ersatz von Altanlagen durch moderne Windräder auf den bisher in Deutschland ausgewiesenen Flächen ließe sich
die Windstrom-Erzeugung in diesem Jahrzehnt um circa 60 Prozent auf mehr als 210 Mrd. kWh erhöhen. Das entspricht 37 % des deutschen Stromverbrauchs von 2020. Ein entsprechendes Ergebnis einer ungenannten Studie hat am 21. April der RWE-Konzern zitiert. Anlass war der Abschluss seines dritten solchen Repowering-Projektes in Deutschland.
RWE Renewables tauschte in seinem Windpark Krusemark-Ellingen im Kreis Stendal in Sachsen-Anhalt 15 zwischen 1998 und 2004
errichtete Windenergieanlagen verschiedener Typen von Enercon durch sechs Nordex-Windräder aus – und erreichte gleichwohl
eine Steigerung der elektrischen Gesamtleistung um 26 % auf 19,8 MW.
In dem Projekt setzte RWE mehrere technische oder betriebswirtschaftliche Innovationen um.
- Das Repowering erfolgte erstmals am offenen Herzen, das heißt, es wurden nicht wie üblich erst die Altanlagen ab- und dann die Neuanlagen aufgebaut, sondern beides lief parallel. Damit war die Stromausbeute höher.
- Die Typenvielfalt wurde durch einen einzigen Anlagentypen ersetzt. Dies vergünstigt Wartung und Instandhaltung.
- Wiederverwertung wurde großgeschrieben: Die meisten Altanlagen werden als komplette Sets – einschließlich der Stahltürme – zur Wiederverwendung in andere Windparks verkauft.

Freitag, 22.04.2022, 10:38 Uhr