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Dr. Miriam Stoff und Carsten Megele (am Plakat) führen Regioladen+. Quelle: Thüga AG
ELEKTROMOBILITÄT:
Auch Thüga schafft neue Gesellschaft für Ladeinfrastruktur
Zu Jahresbeginn sprießen neue Unternehmen aus dem Boden, in die Versorger ihr Elektro-Ladesäulengeschäft einbringen. Das Energiewirtschaftsgesetz macht es erforderlich.
Der Januar 2025 ist für die Energiewirtschaft ein geburtenstarker Monat, Versorgungsunternehmen und Stadtwerke geben reihenweise
Zuwachs bekannt. Es sind Töchter, die das Licht der Welt erblicken: neue Gesellschaften zur Bündelung von Ladeinfrastruktur
und anderen Angeboten der E-Mobilität.
Dieser Nachwuchs ist staatlich geregelt und folgt Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG). Dessen § 7c verlangt von Stromnetzbetreibern, das Liefern von Strom und den Vertrieb an eigenen Ladesäulen zu entflechten. Zu den jüngsten Neuzugängen zählt etwa die „STADTWERK MOBILITY PLUS GmbH & Co. KG“ als Tochter der Bodensee-Stadtwerke am See. Mit der Thüga AG meldet auch der große Zusammenschluss von Stadtwerken eine neue Firma.
Die Gesellschaft ist auf den Namen „Regioladen+ GmbH & Co. KG“ getauft. Laut einer Mitteilung der Thüga bündelt das neue Unternehmen zunächst 900 Ladepunkte von 15 Stadtwerken und Regionalversorgern, das ausgegebene Ziel lautet bis zu 1.600 Lademöglichkeiten bis 2030. Ihren Sitz hat die Gesellschaft im baden-württembergischen Bad Mergentheim.
Bis Jahresbeginn sollte Entflechtung abgeschlossen sein
Geschäftsführerin von Regioladen ist zum einen Dr. Miriam Stoff, zuletzt in Leitungsfunktion bei der Smart Living Hub GmbH, einem 2019 auf Thüga-Initiative gegründeten Dienstleister für E-Mobilität. Zweiter Entscheider im Bunde ist Carsten Mengele. Er kommt vom Stadtwerk Tauberfranken, wo er als Key Account Manager in den vergangenen acht Jahren das Geschäftsfeld Elektromobilität verantwortete.
Zu den Gründungsgesellschaftern zählen die Versorger aus Waldeck-Frankenberg, Limburg, Sachsenwald, Wilhelmshaven, Halberstadt, Sonneberg, Tauberfranken, Bad Hersfeld, Frankenthal, Freudenstadt, Kelheim, Radolfzell, Reichenbach/Vogtland, Stockach und Villingen-Schwenningen.
Der Jahresbeginn 2025 markiert eigentlich das Ende der Entflechtungswelle. Bis zum 1. Januar hatten Deminimis-Unternehmen eine verlängerte Frist, um sich von ihren Ladepunkten zu trennen. Also jene Unternehmen, die sowohl das Netz betreiben als auch über eine Stromvertriebssparte verfügen.
Stadtwerk am See will mit neuer Tochter den Ausbau fortsetzen
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hatte die Bundesregierung für ihr Gesetz kritisiert, das mehr Wettbewerb im Ladesäulen ermöglichen soll. Mit dem Paragraphen auch Deminimis-Unternehmen in die Pflicht zu nehmen, sei eine „unnötige Erschwernis“, die nicht mit dem Wettbewerbsgedanken zu rechtfertigen sei. Das Verbot, Stromnetz und Ladepunkte betreiben zu dürfen, sei insofern für das Gelingen der Energiewende kontraproduktiv. Eine weitere Verlängerung für den Übergang liegt aktuell in Berlin auf Eis.
Die Thüga AG stellt gleichwohl die Vorteile der Entwicklung heraus. Dr. Matthias Cord, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, sieht einen sich konsolidierenden Markt bei Ladesäulen und damit die Chance, „die Ladeinfrastruktur der beteiligten Partner effizient zu betreiben und zu erweitern“. Das Bündeln der Ladepunkte in Regioladen mache ihren Betrieb günstiger. Zum Beispiel, so Miriam Stoff, durch weniger IT-Systeme und Verwaltungskosten.
Um die Ausbauzahlen bis 2030 zu erreichen, plant Regioladen+ Investitionen von 6,5 Millionen Euro. Auch für den Versorger vom Bodensee bleibe der Betrieb und Ausbau von Ladeinfrastruktur ein wichtiges Geschäftsfeld, heißt es in einer Mitteilung der Stadtwerke am See. 520 Punkte gebe es aktuell in der Region am Südwestende der Republik, „wir bauen unser Ladenetz weiter aus“, so Julian Geiger, Projektleiter E-Mobilität.
Von den großen Energiekonzernen hatte zum Beispiel die Energie Baden-Württemberg (EnBW) Anfang der 2020er-Jahre die E-Mobilitäts-Angebote samt Ladesäulen ausgegliedert. Dieses Geschäft betreibt seit Jahresbeginn 2021 die EnBW mobility+ AG & Co. KG.
Dieser Nachwuchs ist staatlich geregelt und folgt Vorgaben des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG). Dessen § 7c verlangt von Stromnetzbetreibern, das Liefern von Strom und den Vertrieb an eigenen Ladesäulen zu entflechten. Zu den jüngsten Neuzugängen zählt etwa die „STADTWERK MOBILITY PLUS GmbH & Co. KG“ als Tochter der Bodensee-Stadtwerke am See. Mit der Thüga AG meldet auch der große Zusammenschluss von Stadtwerken eine neue Firma.
Die Gesellschaft ist auf den Namen „Regioladen+ GmbH & Co. KG“ getauft. Laut einer Mitteilung der Thüga bündelt das neue Unternehmen zunächst 900 Ladepunkte von 15 Stadtwerken und Regionalversorgern, das ausgegebene Ziel lautet bis zu 1.600 Lademöglichkeiten bis 2030. Ihren Sitz hat die Gesellschaft im baden-württembergischen Bad Mergentheim.
Bis Jahresbeginn sollte Entflechtung abgeschlossen sein
Geschäftsführerin von Regioladen ist zum einen Dr. Miriam Stoff, zuletzt in Leitungsfunktion bei der Smart Living Hub GmbH, einem 2019 auf Thüga-Initiative gegründeten Dienstleister für E-Mobilität. Zweiter Entscheider im Bunde ist Carsten Mengele. Er kommt vom Stadtwerk Tauberfranken, wo er als Key Account Manager in den vergangenen acht Jahren das Geschäftsfeld Elektromobilität verantwortete.
Zu den Gründungsgesellschaftern zählen die Versorger aus Waldeck-Frankenberg, Limburg, Sachsenwald, Wilhelmshaven, Halberstadt, Sonneberg, Tauberfranken, Bad Hersfeld, Frankenthal, Freudenstadt, Kelheim, Radolfzell, Reichenbach/Vogtland, Stockach und Villingen-Schwenningen.
Der Jahresbeginn 2025 markiert eigentlich das Ende der Entflechtungswelle. Bis zum 1. Januar hatten Deminimis-Unternehmen eine verlängerte Frist, um sich von ihren Ladepunkten zu trennen. Also jene Unternehmen, die sowohl das Netz betreiben als auch über eine Stromvertriebssparte verfügen.
Stadtwerk am See will mit neuer Tochter den Ausbau fortsetzen
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) hatte die Bundesregierung für ihr Gesetz kritisiert, das mehr Wettbewerb im Ladesäulen ermöglichen soll. Mit dem Paragraphen auch Deminimis-Unternehmen in die Pflicht zu nehmen, sei eine „unnötige Erschwernis“, die nicht mit dem Wettbewerbsgedanken zu rechtfertigen sei. Das Verbot, Stromnetz und Ladepunkte betreiben zu dürfen, sei insofern für das Gelingen der Energiewende kontraproduktiv. Eine weitere Verlängerung für den Übergang liegt aktuell in Berlin auf Eis.
Die Thüga AG stellt gleichwohl die Vorteile der Entwicklung heraus. Dr. Matthias Cord, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, sieht einen sich konsolidierenden Markt bei Ladesäulen und damit die Chance, „die Ladeinfrastruktur der beteiligten Partner effizient zu betreiben und zu erweitern“. Das Bündeln der Ladepunkte in Regioladen mache ihren Betrieb günstiger. Zum Beispiel, so Miriam Stoff, durch weniger IT-Systeme und Verwaltungskosten.
Um die Ausbauzahlen bis 2030 zu erreichen, plant Regioladen+ Investitionen von 6,5 Millionen Euro. Auch für den Versorger vom Bodensee bleibe der Betrieb und Ausbau von Ladeinfrastruktur ein wichtiges Geschäftsfeld, heißt es in einer Mitteilung der Stadtwerke am See. 520 Punkte gebe es aktuell in der Region am Südwestende der Republik, „wir bauen unser Ladenetz weiter aus“, so Julian Geiger, Projektleiter E-Mobilität.
Von den großen Energiekonzernen hatte zum Beispiel die Energie Baden-Württemberg (EnBW) Anfang der 2020er-Jahre die E-Mobilitäts-Angebote samt Ladesäulen ausgegliedert. Dieses Geschäft betreibt seit Jahresbeginn 2021 die EnBW mobility+ AG & Co. KG.
Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 21.01.2025, 14:08 Uhr
Dienstag, 21.01.2025, 14:08 Uhr
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