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Enerige & Management > Vertrieb - Auch Macquarie soll Smart Meter für Octopus finanzieren
Quelle: Fotolia / Photo-K
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Auch Macquarie soll Smart Meter für Octopus finanzieren
Octopus Energy hat mit dem australischen Investmenthaus Macquarie den zweiten sogenannten Meter Asset Provider gewonnen. Und legt einen neuen Endkundentarif auf.
 
Am 30. April hat Octopus Energy die Unterzeichnung einer Absichtserklärung bekannt gegeben, nach der Macquarie die Finanzierung und Beschaffung von Smart Metern für den Energie- und Messdienstleister übernehmen wird. Damit wird das australische Investmenthaus die Rolle eines Meter Asset Providers übernehmen.

Macquarie ist der zweite Kooperationspartner in dieser Funktion in Deutschland. Im Februar hatte Octopus die Zusammenarbeit mit dem Infrastruktur-Dienstleister Calisen publik gemacht. Der internationale Eigentümer, Betreiber und Verwalter von Energieinfrastruktur-Assets werde die Finanzierung der intelligenten Messsysteme (iMSys) von Octopus Energy übernehmen, hieß es damals. Damit werde ein neues Marktsegment geschaffen, eben das des Meter Asset Providers.

Das Modell sei in Deutschland noch nicht verbreitet, in anderen Ländern dagegen längst etabliert, hieß es in einer Mitteilung von Octopus. Etabliert ist jedoch die Zusammenarbeit des Unternehmens mit beiden Meter Asset Providern im Vereinigten Königreich. Octopus verweist auf eine langjährige Kooperation in Großbritannien. Dort sei Macquarie auch einer der größten unabhängigen Mater Asset Providers mit einem Portfolio von mehr als 10 Millionen Smart Metern. Diese Erfahrung werde dazu beitragen, den Rollout in Deutschland zu beschleunigen.
 
Octopus Energy ist wettbewerblicher Messstellenbetreiber (wMsb) und neben Rabot Charge, Tibber und Ostrom auch Mitglied der Smart Meter Initiative (SMI). Diese Unternehmen bezeichnen sich als digitale Ökostrom-Anbieter und hatten im Januar 2024 angekündigt, im Rahmen der SMI den Rollout intelligenter Messsysteme gemeinsam mit grundzuständigen Messstellenbetreibern (gMsb) voranzubringen.
Hintergrund sind die Produktportfolien der Unternehmen, die stark auf flexible beziehungsweise dynamische Tarife setzen, welche zum Teil den Einsatz eines intelligenten Messsystems voraussetzen.
  Tarif mit Bestpreis-Versprechen

Kurz vor der Mitteilung über die Kooperation mit Macquarie hatte Octopus Energy einen neuen Endkundentarif bekanntgegeben. Dieser werde den Kundinnen und Kunden über einen Zeitraum von fünf Jahren jedes Jahr „den besten Preis“ sichern, verspricht der Anbieter. Einmal abschließen und sich dann um nichts mehr kümmern müssen – so die Werbebotschaft von Octopus.

Es handle sich allerdings nicht um eine klassische Preisgarantie für fünf Jahre, teilt der Versorger mit. Der Tarif beziehe sich auf „jährliche Konditionen“, die von Octopus alle zwölf Monate geprüft werden. Sollte es eine günstigere Alternative im eigenen Tarifgefüge geben, werde Octopus die Differenz den Kundinnen und Kunden erstatten.

Weiteres Versprechen: Kein Anlocken und Abzocken

Der Tarif enthalte beispielsweise keine Startboni oder andere Bestandteile einer „Anlocken-und-Abzocken“-Strategie, nach deren Auslaufen der Preis drastisch in die Höhe schnelle. Entsprechend würden lediglich Marktschwankungen zu Änderungen führen, was „maximale Transparenz und Fairness“ garantiere.
Der Anbieter betont, es bestehe keine fünfjährige Vertragsbindung. Der Tarif könne nach dem ersten Jahr monatlich gekündigt werden.

Laut Paragraf 309 BGB darf ein Verbrauchervertrag mit einer regelmäßigen Erbringung von Dienst- oder Werkleistungen keine bindende Laufzeit von mehr als zwei Jahren haben. Eine stillschweigende Verlängerung - wie in vielen AGB vorgesehen - ist allerdings grundsätzlich zulässig.
 
 

Fritz Wilhelm
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