
Quelle: Pixabay / Magnascan
GAS:
Attac: Proteste gegen European Gas Conference
Gemeinsam mit anderen Gegnern der Gaswirtschaft wendet sich Attac Österreich gegen das Branchentreffen, das vom 20. bis 22. Januar in Bukarest stattfindet.
Attac Österreich und weitere Gegner der Gasindustrie werden in Bukarest gegen die dort vom 20. bis 22. Januar stattfindende
European Gas Conference (EGC) protestieren. Das kündigte Attac Österreich am 15. Januar in einer Aussendung an. Dieser zufolge halten die EGC-Gegner am 18. und 19. Januar einen sogenannten „Gegengipfel“ ab, an dem unter anderem die von Attac als „Klimaorganisation“ bezeichnete rumänische
„Actiune Climatica Timisoara“ teilnimmt.
Rund 200 Personen werden zu der Veranstaltung erwartet. Für den 20. Januar stellte Attac „groß angelegte Protestaktionen“ in Aussicht. Eine Vertreterin von Attac Österreich, die angeblich an der Organisation der Proteste beteiligt ist, konstatierte in der Aussendung, die Gaswirtschaftsgegner ließen sich „weder durch Ortswechsel noch durch die Abschottung der fossilen Industrie zum Schweigen bringen. Der Kampf für eine gerechte und klimagerechte Energiezukunft geht weiter – ob in Wien, in Bukarest und weltweit“.
Der „Gegengipfel“ steht unter dem Motto „Stop Neptun Deep“. Bei Neptun Deep handelt es sich bekanntlich um ein Offshore-Gasfeld im rumänischen Teil des Schwarzen Meeres, dessen nutzbarer Inhalt auf rund 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas geschätzt wird. Dort wollen der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV und die staatliche rumänische Erdgasgesellschaft Romgaz ab 2027 Gas fördern. Sie beschlossen Ende Juni 2023, insgesamt rund 4 Milliarden Euro in das Vorhaben zu investieren. Mit der Erschließung des Felds könnte Rumänien zum größten Gasproduzenten der EU aufsteigen. Das Gas aus Neptun Deep ist im Wesentlichen für Südosteuropa gedacht.
Das rumänische Energieministerium hat dieser Tage durchblicken lassen, dass Erdgas aus Neptun Deep ab 2027 auch nach Deutschland fließen soll (wir berichteten). Die Rede ist von weniger als 1 Prozent der geschätzten Gesamtproduktion des Gasfeldes. Abnehmer ist laut Medienberichten Uniper, Lieferant die rumänische Tochter des österreichischen OMV-Konzerns, OMV Petrom. Attac geht davon aus, dass Neptun Deep „ein zentrales Thema“ der heurigen EGC sein wird.
Gewalttätige Proteste
Wie berichtet, war die für 26. bis 28. März 2024 in Wien geplante EGC aus Sicherheitsgründen kurzfristig auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Zuvor hatten Attac Österreich und andere Organisationen Demonstrationen sowie weitere „Aktionen und Medientermine“ avisiert. Im Jahr 2023 war es in der Wiener Innenstadt zu teils gewalttätigen Protesten gegen die damalige EGC gekommen. Behördliche Anzeigen gegen 143 Personen wegen des Verdachts schwerer gemeinschaftlicher Gewalt, des Widerstands gegen die Staatsgewalt und der schweren Körperverletzung legte die Staatsanwaltschaft Wien jedoch im Februar 2024 zurück.
Die EGC ist als eines der wichtigsten internationalen Treffen der Erdgasbranche bekannt und befasst sich seit mehreren Jahren auch mit der Wasserstoffwirtschaft. Zu ihren Sponsoren gehört die österreichische OMV. Vor der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar 2022 nahmen stets auch hochrangige Vertreter der russischen Gaswirtschaft an der EGC teil, darunter der Aufsichtsratschef des Gaskonzerns Gazprom, Viktor Shubkow.
Rund 200 Personen werden zu der Veranstaltung erwartet. Für den 20. Januar stellte Attac „groß angelegte Protestaktionen“ in Aussicht. Eine Vertreterin von Attac Österreich, die angeblich an der Organisation der Proteste beteiligt ist, konstatierte in der Aussendung, die Gaswirtschaftsgegner ließen sich „weder durch Ortswechsel noch durch die Abschottung der fossilen Industrie zum Schweigen bringen. Der Kampf für eine gerechte und klimagerechte Energiezukunft geht weiter – ob in Wien, in Bukarest und weltweit“.
Der „Gegengipfel“ steht unter dem Motto „Stop Neptun Deep“. Bei Neptun Deep handelt es sich bekanntlich um ein Offshore-Gasfeld im rumänischen Teil des Schwarzen Meeres, dessen nutzbarer Inhalt auf rund 100 Milliarden Kubikmeter Erdgas geschätzt wird. Dort wollen der österreichische Öl-, Gas- und Chemiekonzern OMV und die staatliche rumänische Erdgasgesellschaft Romgaz ab 2027 Gas fördern. Sie beschlossen Ende Juni 2023, insgesamt rund 4 Milliarden Euro in das Vorhaben zu investieren. Mit der Erschließung des Felds könnte Rumänien zum größten Gasproduzenten der EU aufsteigen. Das Gas aus Neptun Deep ist im Wesentlichen für Südosteuropa gedacht.
Das rumänische Energieministerium hat dieser Tage durchblicken lassen, dass Erdgas aus Neptun Deep ab 2027 auch nach Deutschland fließen soll (wir berichteten). Die Rede ist von weniger als 1 Prozent der geschätzten Gesamtproduktion des Gasfeldes. Abnehmer ist laut Medienberichten Uniper, Lieferant die rumänische Tochter des österreichischen OMV-Konzerns, OMV Petrom. Attac geht davon aus, dass Neptun Deep „ein zentrales Thema“ der heurigen EGC sein wird.
Gewalttätige Proteste
Wie berichtet, war die für 26. bis 28. März 2024 in Wien geplante EGC aus Sicherheitsgründen kurzfristig auf unbestimmte Zeit verschoben worden. Zuvor hatten Attac Österreich und andere Organisationen Demonstrationen sowie weitere „Aktionen und Medientermine“ avisiert. Im Jahr 2023 war es in der Wiener Innenstadt zu teils gewalttätigen Protesten gegen die damalige EGC gekommen. Behördliche Anzeigen gegen 143 Personen wegen des Verdachts schwerer gemeinschaftlicher Gewalt, des Widerstands gegen die Staatsgewalt und der schweren Körperverletzung legte die Staatsanwaltschaft Wien jedoch im Februar 2024 zurück.
Die EGC ist als eines der wichtigsten internationalen Treffen der Erdgasbranche bekannt und befasst sich seit mehreren Jahren auch mit der Wasserstoffwirtschaft. Zu ihren Sponsoren gehört die österreichische OMV. Vor der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar 2022 nahmen stets auch hochrangige Vertreter der russischen Gaswirtschaft an der EGC teil, darunter der Aufsichtsratschef des Gaskonzerns Gazprom, Viktor Shubkow.
Klaus Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Mittwoch, 15.01.2025, 14:11 Uhr
Mittwoch, 15.01.2025, 14:11 Uhr
Mehr zum Thema