• CO2 so teuer wie seit Monaten nicht mehr
  • Bauarbeiten unterm Ostseestrand
  • Shell entwirft drei Szenarien für die Zukunft
  • Meyer Burger kündigt Stellen in Deutschland
  • Stadtwerke Schwerin forschen zu Wickroggen
  • Höegh Gannet verlässt Brunsbüttel Richtung Werft
  • Energieverbände warnen vor Milliardenverlusten durch NEST
  • Wie KI in der Stadtentwicklung helfen kann
  • Terra One erhält Millionen Euro für elektrochemische Speicher
  • Sonnenstrom vom ehemaligem Nato-Flughafen
Enerige & Management > Technik - Asperg setzt auf Glasfaser mit Stadtwerken und Telekom
Quelle: Fotolia / Gerhard Seybert
TECHNIK:
Asperg setzt auf Glasfaser mit Stadtwerken und Telekom
Der Glasfaserausbau in Deutschland schreitet voran. In Asperg nahe Ludwigsburg starten Telekom und die Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim ein gemeinsames Infrastrukturprojekt.
 
Mit dem Baustart im baden-württembergischen Asperg hat die Deutsche Telekom AG mit Hauptsitz in Bonn zusammen mit den Stadtwerken Ludwigsburg-Kornwestheim (SWLB) ein weiteres Glasfaserprojekt im kommunalen Kontext gestartet. Der kommunale Energieversorger übernimmt dabei den Ausbau der passiven Infrastruktur – also Tiefbau, Leerrohrsysteme und Glasfaserleitungen – während die Telekom das Netz anschließend gemeinsam mit der SWLB betreibt. Dieses Modell erlaubt, wie die Telekom in einer Mitteilung vom 29. Juli bekannt gibt, eine anbieteroffene Struktur, bei der die Kunden zwischen verschiedenen Providern wählen können.

In der Kleinstadt nahe Ludwigsburg sollen rund 7.000 Haushalte und Gewerbebetriebe einen Zugang zum neuen Netz erhalten. Der Ausbau ist laut Telekom auf drei Jahre angelegt. Das Projekt basiert auf einer bestehenden Kooperation beider Partner in Ludwigsburg und erweitert die Zusammenarbeit zwischen Energiewirtschaft und Telekommunikation.

Das Beispiel zeigt, wie kommunale Energieversorger über ihre klassische Rolle hinaus in die digitale Netzinfrastruktur investieren. Für viele Stadtwerke ist der Glasfaserausbau inzwischen ein strategischer Wachstumsbereich – oft in Partnerschaft mit überregionalen Akteuren. Diese Kooperationen verbinden lokale Nähe mit technischer Skalierung und sichern langfristig kommunale Wertschöpfung.

Die Telekom hebt hervor, dass sie im Juni 258.000 neue Glasfaseranschlüsse gebaut habe – ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Insgesamt seien inzwischen über 11 Millionen Haushalte und Unternehmen für Bandbreiten von bis zu 2.000 Mbit/sec freigeschaltet. Doch erst mit dem passenden Tarif werde der Zugang auch tatsächlich nutzbar.

Zunehmende Datenlast als Infrastrukturtreiber

Ein Blick auf die Netznutzung zeigt: Die Datenlast steigt kontinuierlich – sowohl im Down- als auch im Upload. Im Juni dieses Jahres dominierten im Telekom-Netz Streaming-Dienste. Bei den Uploads lagen Google Cloud und Microsoft Teams vorn. Die Telekom sieht darin einen klaren Beleg für den wachsenden Bedarf an stabiler Glasfaserinfrastruktur – auch im gewerblichen und kommunalen Umfeld.

Das Projekt in Asperg steht exemplarisch für den Wandel kommunaler Infrastrukturstrategien: Energieversorger entwickeln sich zu Multi-Utility-Dienstleistern, die neben Strom, Gas und Wärme zunehmend auch digitale Infrastrukturen bereitstellen. Viele Stadtwerke sehen im Glasfaserausbau eine Möglichkeit, ihr Leistungsspektrum zu erweitern und auch im Bereich digitaler Infrastrukturen eine aktive Rolle zu übernehmen.
 

Davina Spohn
Redakteurin
+49 (0) 8152 9311 18
eMail
facebook
© 2025 Energie & Management GmbH
Dienstag, 29.07.2025, 12:15 Uhr

Mehr zum Thema