• Mildes Wetter sorgt für stabile Preise zum Wochenende
  • Beschneiungsteich als Pumpspeicher-Oberbecken
  • LNG-Kapazitätsvergabe platzt - DET trotzdem guter Dinge
  • Brüssel will mehr Eingreifpotenzial bei ETS2
  • Koalitionsausschuss einigt sich auf Verbrenner-Vorstoß
  • BDEW und Deneff: Etat 2026 verpasst klare Energieimpulse
  • Warum Kreuznacher Gaspreise trotz allem stabil bleiben
  • Baustart für grünen Großelektrolyseur in Emden
  • Duisburger Hafen will Wasserstofflogistik aufbauen
  • Stromautobahn nach Südamerika
Enerige & Management > Offshore-Wasserstoff - Aquaventus drängt auf Wasserstoffstrategie fürs Meer
Zusammen für Offshore-Wasserstoff (v. l.): David Hanel, Andreas Wellbrock, Christoph Tewis und Robert Seehawer. Quelle: Aquaventus
OFFSHORE-WASSERSTOFF:
Aquaventus drängt auf Wasserstoffstrategie fürs Meer
Die Nordsee soll Europas Wasserstoff-Kraftwerk werden. In Hamburg haben Aquaventus und Partner nun die Bundesregierung zu einem verbindlichen Offshore-Aktionsplan aufgefordert.
 
Die Initiative „AquaVentus“ mit Sitz in Berlin hat gemeinsam mit den Entwicklern der Projekte „AquaPrimus“, Northsea Hydrogen und Lhyfe in Hamburg eine Erklärung zur Zukunft des Offshore-Wasserstoffs vorgelegt. In einer „Hamburger Deklaration“ richten die Unterzeichner einen Appell an die Bundesregierung. Sie verlangen einen verbindlichen Fahrplan, um die Erzeugung von Wasserstoff auf See in industriellem Maßstab zu ermöglichen.

Nach Ansicht der Beteiligten droht Deutschland, beim globalen Hochlauf der Offshore-Elektrolyse an Boden zu verlieren. Zwar seien die technologischen Grundlagen gelegt und erste Demonstrationsprojekte in Planung, doch der politische Rahmen bleibe bislang unzureichend. Ohne klare Entscheidungen, gezielte Förderinstrumente und Rechtssicherheit könne die Branche ihre Potenziale nicht entfalten, warnen die Initiatoren.

Die Verfasser skizzieren in der Hamburger Deklaration einen dreistufigen Aktionsplan:
  • Zunächst sollen Demoprojekte kurzfristig finanzielle Unterstützung erhalten, um Erfahrungen zu sammeln und technologische Risiken zu reduzieren.
  • In einem zweiten Schritt sollten verlässliche Ausschreibungen mit klaren Bedingungen stattfinden, damit Investoren und Projektentwickler Planungssicherheit gewinnen.
  • Langfristig müsse ein verbindlicher Fahrplan für 10.000 MW Offshore-Elektrolyseleistung in der Nordsee entwickelt werden. Als mögliche Standorte werden die küstenferneren Zonen 4 und 5 der deutschen Ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) genannt.
Mit der Hamburger Deklaration betonen die Unterzeichner die Chancen für Versorgungssicherheit, Klimaschutz und den Erhalt europäischer Souveränität. Nun liege es an der Bundesregierung, den Weg für Investitionen und industrielle Anwendungen freizumachen.
 
Die „Hamburger Deklaration: Jetzt handeln für eine starke Wasserstoffwirtschaft in Deutschland“
Zum Öffnen bitte auf das PDF klicken
Quelle: Aquaventus, Aquaprimus, Northsea Hydrogen und Lhyfe

Neben einem politischen Signal verlangen die Unterzeichner auch die Umsetzung europäischer Vorgaben. Dazu zählen sie die fristgerechte Umsetzung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie RED III zum 1. Januar kommenden Jahres. Dies ist erst teilweise geschehen. Zudem schlagen sie eine verbindliche Quote für den Einsatz von grünem Wasserstoff und anderen erneuerbaren Gasen auf der Abnehmerseite vor.

Drei Offshore-Projekte mit unterschiedlichem Fokus

Die drei Pilotprojekte der Beteiligten verfolgen unterschiedliche Ansätze:
  • „AquaPrimus“ soll als Demonstrationsplattform zentrale Offshore-Technologien erproben, wie Meerwasser-Entsalzung, Elektrolyse und Speicherung.
  • Northsea Hydrogen plant mit dem „H2-Demonstrator“ eine Offshore-Elektrolyse mit 10 MW Leistung in einem bestehenden Windpark.
  • Lhyfe setzt mit dem Projekt „HOPE“ auf die tägliche Produktion von rund 4 Tonnen grünem Wasserstoff, direkt gekoppelt an Windstrom.
Gemeinsam wollen die Projektpartner den technologischen Reifegrad erhöhen und Erfahrungen für künftige Großprojekte liefern.

Aquaventus ist ein Zusammenschluss von mehr als 100 Unternehmen, Instituten und Organisationen, die eine Wasserstoffwirtschaft in der Nordsee aufbauen wollen. Ziel ist es, Offshore-Windparks mit insgesamt 10.000 MW Elektrolyseleistung zu errichten und den erzeugten Wasserstoff über die geplante Pipeline „AquaDuctus“ an Land zu transportieren.

Die „Hamburger Deklaration: Jetzt handeln für eine starke Wasserstoffwirtschaft in Deutschland“  ist über die Internetseite von Aquaventus downloadbar.
 

Davina Spohn
Redakteurin
+49 (0) 8152 9311 18
eMail
facebook
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 02.10.2025, 10:55 Uhr

Mehr zum Thema