• EU-Klimabeirat rät zum Ankurbeln von CO2-Entnahmen
  • Pilotprojekt für lokale Energiegemeinschaft in Oberfranken gestartet
  • Deutlich höhere Day-ahead-Preise zu erwarten
  • EnBW: Landkreise stimmen für Milliarden-Spritze
  • Lex Sauerland: Erste Klagen gegen Zeitspiel der Behörden
  • RWE plant Vermarktung weiterer Kapazitäten
  • Gebündelte Kräfte für den digitalen Netzausbau
  • 100 Millionen Euro für Wasserstoff im Ländle
  • Wasserkraft für Rolls-Royce
  • Umfrage unter Energieunternehmern zeigt Verunsicherung
Enerige & Management > Wärmenetz - Angebote für Uniper-Fernwärme bis 7. November
Quelle: Shutterstock / guentermanaus
WÄRMENETZ:
Angebote für Uniper-Fernwärme bis 7. November
Das Düsseldorfer Unternehmen Uniper will sein Fernwärmegeschäft abgeben. Der Verkauf wurde nun eingeleitet.
 
Der Uniper-Konzern muss Teile seines Geschäfts verkaufen. Das war im Dezember 2022 der Deal zwischen der Bundesregierung und der EU-Kommission. Dadurch konnte der Bund damals Uniper mit einer finanziellen Unterstützung in Höhe knapp 35 Milliarden Euro vor der Pleite bewahren. Das Unternehmen war wegen der heftig gestiegenen Erdgaspreise aufgrund der Auswirkungen des Ukrainekrieges in Schwierigkeiten gekommen.

Wie Uniper auf seiner Homepage mitteilte, beabsichtigt das Unternehmen, „sein Fernwärmegeschäft im Ruhrgebiet gemäß der beihilferechtlichen Genehmigung der Europäischen Kommission vom 20. Dezember 2022 zu veräußern“.

Die Transaktion umfasst die Anteile an der Uniper Wärme GmbH (UWG) einschließlich ihrer Beteiligung an der Grüne Quartiere GmbH, heißt es weiter. Die UWG betreibt eines der größten deutschen Fernwärmenetze mit über 700 Kilometern Länge im Ruhrgebiet. Seit mehr als 50 Jahren versorgt die UWG etwa 160.000 Haushalte in mehreren Städten und Gemeinden des Ruhrgebiets mit Wärme.

Wert auf 300 bis 400 Millionen Euro geschätzt

Zuständig für den Verkauf ist die Rothschild & Co Deutschland GmbH. „Die Frist für die Einreichung von Interessenbekundungen endet am 7. November 2024 um 23:59 Uhr CET.“ Der Wert des Netzes der Uniper Wärme GmbH wird Medienberichten auf 300 bis 400 Millionen Euro taxiert. Als Interessenten gelten Fernwärmeversorger vor Ort wie die Steag, aber auch internationale Investoren.

Das Fernwärmenetz von Uniper im Ruhrgebiet wird auch gespeist vom eigenen Kohlekraftwerk Datteln 4. Im Oktober startete das Unternehmen einen Verkaufsprozess für den Steinkohleblock. Auch dieser Verkauf ist Teil der Auflagen der EU-Kommission, für die Ende 2022 erteilte Genehmigung, Uniper verstaatlichen zu dürfen. Der ab 2007 gebaute Block Datteln 4 ist nach jahrelangen juristischen Querelen erst am 30. Mai 2020 in Betrieb gegangen.

Das Unternehmen muss laut der Einigung vom Dezember 2022 folgende Verkäufe bis spätestens Ende 2026 erledigt haben:
  • 84-prozentige Beteiligung am Unipro-Geschäft, Russland
  • Steinkohlekraftwerk in Datteln, Deutschland
  • Fernwärmegeschäft, Deutschland
  • Stromgeschäft Nordamerika, ohne Gasportfolio, LNG- und wasserstoffbezogene Aktivitäten
  • Geschäft mit Schiffstreibstoffen Uniper Energy DMCC, Mittlerer Osten
  • Gaskraftwerk in Gönyu, Ungarn
  • 20-prozentige Beteiligung an der Opal-Pipeline
  • 20-prozentige indirekte Beteiligung an der BBL-Pipeline
  • 18-prozentige Beteiligung an der Gasgesellschaft Latvijas Gaze, Lettland
  • Internationales Helium-Geschäft
Uniper musste sich außerdem zu einer Reihe von marktöffnenden Maßnahmen verpflichten, etwa die Verpflichtung, die Marktposition im Vertrieb nicht auszubauen, das langfristige Gas-Vertragsportfolio anzupassen, und Wettbewerbern Zugang zu Transport- und Speicherkapazitäten zu gewähren.

Bis Ende 2026 darf Uniper zudem nur Akquisitionen tätigen, die für die Sicherung des Fortbestands des Unternehmens oder für die Dekarbonisierung des Geschäfts von Uniper notwendig sind.
 

Stefan Sagmeister
Chefredakteur
+49 (0) 8152 9311 33
eMail
facebook
© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 25.10.2024, 15:46 Uhr

Mehr zum Thema