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Enerige & Management > Stromnetz - Anfang und Abschluss von Tunnelbohrungen unter der Elbe
Quelle: Tennet
STROMNETZ:
Anfang und Abschluss von Tunnelbohrungen unter der Elbe
Zum Barbaratag meldet das eine Tunnelprojekt den Beginn der Bohrarbeiten: Südlink. Beim anderen, 50 Kilometer Luftlinie entfernt, ist ein Hamburger Fernwärmetunnel quasi durchstochen.
 
Die Bohrarbeiten zur Elbquerung der Höchstspannungs-Gleichstrom-Übertragungsleitung (HGÜ) Südlink haben begonnen. Mit einem 190 Meter langen Bohrer wird ein 5 Kilometer langer Tunnel vom schleswig-holsteinischen Wewelsfleth nach Wischhafen in Niedersachsen gebaut. Am 4. Dezember wurden der Tunnel und der 700 Tonnen schwere Bohrer nach alter Bergbautradition getauft, wie Schleswig-Holsteins Umweltministerium mitteilte. Der 4. Dezember ist der Barbaratag; die heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Bergleute.

„Südlink wird zum Gamechanger für die deutsche Energiewende“, erklärte Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne). Durch viel Windstrom habe das nördlichste Bundesland bereits das Potenzial, zum Kraftwerk für ganz Deutschland zu werden. Die Inbetriebnahme von Südlink werde das Netz deutlich entlasten und die Strompreise dämpfen.

 „Suedlink ist eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte für eine nachhaltige und zukunftssichere Energieversorgung in Deutschland“, sagte Tim Meyerjürgens, COO beim Übertragungsnetzbetreiber Tennet. Nach rund einem Jahr Bauzeit an der Elbe werde nun mit dem Tunnelvortrieb begonnen.

Die Stromtrasse führt durch sechs Bundesländer: von Schleswig-Holstein über Niedersachsen, Hessen und Thüringen bis nach Bayern und Baden-Württemberg. Genau genommen handelt es sich bei Südlink um zwei Stromverbindungen: Sie beginnen in Wilster und Brunsbüttel in Schleswig-Holstein, vereinen sich unter der Elbe und verzweigen sich erst wieder in Süddeutschland. Ein Kabel endet in Bergrheinfeld in Bayern, das andere in Leingarten in Baden-Württemberg.

Die Trasse soll am Ende rund 700 Kilometer lang sein und zehn Millionen Haushalte mit Ökostrom versorgen. Südlink soll Gleichstrom transportieren. Dabei geht weniger Energie verloren als beim Transport von Wechselstrom. Konverter an den Endpunkten der Stromtrasse wandeln den Gleichstrom in Wechselstrom um. Nach der Stilllegung der Atomkraftwerke und dem Kohleausstieg sind vor allem Bayern und Baden-Württemberg auf Windkraft aus dem Norden angewiesen.

Der Hamburger Fernwärmetunnel

Derweil hat Hamburg etwa 50 Kilometer Luftlinie elbaufwärts einen dritten Elbtunnel. Die Bohrung für den neuen Hamburger Fernwärmetunnel unter der Elbe ist abgeschlossen. Die Bohrmaschine habe nach 1.165 Metern den Zielschacht am Nordufer des Flusses erreicht, teilten die Energiewerke Hamburg mit. Noch aber sei die Maschine im Zielschacht nicht zu sehen, weil dieser geflutet sei. Das Wasser werde in den kommenden Wochen abgepumpt, hieß es. Anfang nächsten Jahres soll die 280 Meter lange Tunnelbohrmaschine freigelegt und in Einzelteilen aus dem Tunnel geborgen werden.

Vor 13 Monaten war die Maschine auf „Hermine“ getauft worden. Der Name setzt sich zusammen aus den Anfangsbuchstaben von „Hamburger Energiewerke Röhre mit neuer Energie“. Der von „Hermine“ auf der nördlichen Elbseite gebohrte Fernwärmetunnel ist ein elementarer Bestandteil der sogenannten Südleitung.
 

Claus-Detlef Grossmann
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Mittwoch, 04.12.2024, 17:20 Uhr

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