
Die Analysten von Goldman Sachs (GS) sehen den europäischen Gaspreis auf über 100 Euro/MWh in die Höhe schnellen, sollte ein Streik in Australien zu einem maximalen Ausfall der Gaslieferungen führen. Arbeiter
in drei australischen Gaseinrichtungen mit einer Erdgasexportkapazität von insgesamt 150 Millionen Kubikmeter täglich erörtern derzeit eine Arbeitsniederlegung (wir berichteten). Aber weder ein Streik noch der Ausfall der gesamten Flüssigerdgas-Lieferungen seien derzeit sicher. Sollte die gesamte Liefermenge ausbleiben, dürften
europäische Abnehmer ab einem Preis von 101 Euro/MWh zum jetzt vergleichsweise noch teureren Erdöl wechseln. Dies kappe dann die Nachfrage nach LNG-Importen, mutmaßt
Goldman Sachs.
Die CEO eines der betroffenen australischen Gasunternehmen, Meg O’Neill von Woodside Energy, hat den Preisanstieg an den europäischen
Gasmärkten unterdessen als irrational bezeichnet und als „klares Zeichen, wie fragil der Markt ist“. Das Unternehmen tue aber
„sein Bestes“, um eine Einigung mit den Arbeitern zu erzielen, sagte sie laut Financial Times. Auf der anderen Seite sei sie aber auch den Interessen der Aktionäre verpflichtet, fügte sie hinzu.
Dienstag, 22.08.2023, 14:34 Uhr