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Enerige & Management > Stromnetz - Amprion nimmt Phasenschieber in Betrieb
Amprion GmbH
STROMNETZ:
Amprion nimmt Phasenschieber in Betrieb
In Ludwigsburg ging der erste rotierende Phasenschieber Baden-Württembergs offiziell in Betrieb. Investiert wurden 60 Millionen Euro.
 
In der Umspannanlage Hoheneck in Ludwigsburg hat der Übertragungsnetzbetreiber Amprion einen rotierenden Phasenschieber installiert. Drei Jahre dauerte der Bau der Anlage und sie ist die erste ihrer Art in der Region, wie Amprion mitteilte. Bei der offiziellen Eröffnung waren auch die baden-württembergischen Energieministerin Thekla Walker (Grüne) und Ludwigsburgs Oberbürgermeister Matthias Knecht (parteilos) mit dabei. 

In ihrer Rede betonte Walker die Bedeutung dieser Investition: „Mit dem rotierenden Phasenschieber in Hoheneck setzen wir einen wichtigen Meilenstein für die Energieversorgung in Baden-Württemberg.“ Diese Technik trage maßgeblich zur Stabilität und Sicherheit des Stromnetzes bei und unterstützt die Integration erneuerbarer Energien.

In der Praxis bedeutet der Einsatz dieses Phasenschiebers, dass Amprion besser auf kurzfristige Laständerungen und unvorhergesehene Netzereignisse reagieren kann. Dies erhöhe nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern auch die Effizienz des gesamten Stromsystems, heißt es. Die Umspannanlage Hoheneck wurde für den Betrieb des Phasenschiebers entsprechend modernisiert und erweitert.

Blindleistung für die Netzstabilität

Rotierende Phasenschieber stellen Blindleistung bereit. Blindleistung ist für die Spannungshaltung im Stromnetz unerlässlich und wird bisher in der Regel von fossilen oder nuklearen Großkraftwerken erzeugt. Im Zuge der Energiewende gehen viele dieser Kraftwerke jedoch schrittweise vom Netz. Zugleich steigt aufgrund der volatilen Einspeisung erneuerbarer Energien der Bedarf an Anlagen, die die Frequenz stabilisieren. Dafür könne der rotierende Phasenschieber mithilfe der zusätzlichen Schwungmasse auch Momentanreserve bereitstellen, so Amprion. Momentanreserve sei erforderlich, um Frequenzschwankungen ohne Zeitverzug entgegenzuwirken.

Die Inbetriebnahme des rotierenden Phasenschiebers in Hoheneck markiert einen wesentlichen Fortschritt in der Netzstabilität und der Regelung des Stromflusses. Er ermöglicht es, „die Spannung und den Phasenwinkel im Netz präzise zu steuern“, wodurch Schwankungen ausgeglichen und die Netzstabilität gewährleistet werden können. Dies sei besonders wichtig in Zeiten hoher Einspeisung aus erneuerbaren Energien, die naturgemäß fluktuieren und somit das Netz stärker belasten können, heißt es weiter. 

60 Millionen Euro hat der Übertragungsnetzbetreiber in den Phasenschieber investiert. Drei Jahre dauerte der Bau. Der Transformator kommt auf ein Gewicht von 370 Tonnen. „Der Generator und seine Schwungmasse mussten aufgrund eines Gewichtes von 360 beziehungsweise 133 Tonnen den Großteil des Weges aus dem Werk in Mülheim an der Ruhr mit dem Schiff zurücklegen“, so Amprion. 

 
Der Phasenschieber am Standort Hoheneck
Quelle: Amprion

 
 

Stefan Sagmeister
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