
Arbogast ist nun Teil der Stadtwerke Amberg. Quelle: SWA / Karoline Gajeck-Scheuck
BETEILIGUNG:
Ambergs Versorger kauft insolvente Baufirma und hat große Pläne
Retter in der Not: Ambergs Stadtwerke erweitern mit dem Kauf der Tiefbau-Firma Arbogast nicht nur ihr Portfolio, sondern haben den lokalen Familienbetrieb auch vor dem Konkurs bewahrt.
Landlauf, landab sichern Stadtwerke sich die Expertise von Tiefbau-Firmen, indem sie sie kurzerhand übernehmen. Dass ein Bauunternehmen
zwangsweise zum Verkauf steht, ist dabei eine Besonderheit. In Amberg haben die Stadtwerke nun zugegriffen.
Der 1948 gegründete und zuletzt unter dem Namen Alfred Arbogast GmbH & Co. KG firmierende Betrieb war ins Schlingern geraten. Das Insolvenzverfahren lief unter der Leitung von Stephan Meyer aus der Nürnberger Rechtsanwaltsgesellschaft SRI. „Wir hatten bereits mit externer Hilfe Ausschau nach einer Firma gehalten“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Backowies im Gespräch mit dieser Redaktion, „und dann ist uns dieses Insolvenzverfahren vor die Füße gefallen.“
Durch die Übernahme wächst der ostbayerische Versorger auf einen Schlag um mehr als 10 Prozent auf 270 Beschäftigte. Die Arbogast-Belegschaft wechselt vollständig zum neuen Arbeitgeber. Das sind in Summe 28 Mitarbeitende, der bisherige Geschäftsführer Jürgen Arbogast inbegriffen. Das neue Geschäftsfeld des Versorgers heißt nun „SWArbogast GmbH“.
450 Millionen Euro für Netze und Erneuerbare vorgesehen
Frank Backowies betont, dass es sich um einen Glücksfall für beide Seiten handele. Die Unsicherheit der Arbogast-Beschäftigten löst sich in Luft auf, dazu behalten sie ihre kompletten Rechte und Bezüge gemäß alter Arbeitsverträge. Für die Stadtwerke entspannt sich die Lage ein wenig, was die kommenden Aufgaben bei der Energie- und Wärmewende angeht.
Amberg geht laut Geschäftsführer davon aus, in den nächsten 15 Jahren allein 300 Millionen Euro für den Ausbau der Strom- und Fernwärmenetze ausgeben zu müssen. „Wenn wir diese gigantischen Summen in den Boden bringen wollen, benötigen wir die entsprechenden Fachfirmen“, sagt Frank Backowies.
Angesichts dieser Größenordnung müsse sich auch kein externer Tiefbauer sorgen, dass ihm durch den Arbogast-Kauf nun Aufträge der Stadtwerke entgehen. Im Gegenteil benötige der Versorger auch künftig helfende Unternehmen, zudem will er nach Angaben des Geschäftsführers weiter Fachpersonal einstellen.
Hinzu kommen Investitionen von bis zu 150 Millionen Euro für Projekte der Wind- und Solarenergie. Hier machen die Oberpfälzer mit dem sächsischen Unternehmen VSB Neue Energien Deutschland GmbH gemeinsame Sache. Zu jeweils gleichen Anteilen arbeiten der kommunale Versorger und das Privatunternehmen aus Dresden neuerdings in Projekt- und Betreibergesellschaften zusammen.
In der benachbarten Gemeinde Kümmersbruck etwa planen Stadtwerke und VSB einen Windpark, dessen Anlagen eine Gesamtleistung von rund 70 MW erbringen sollen. 200 Millionen Euro wollen die Partner dort investieren. Die Bevölkerung soll sich mit insgesamt bis zu 20 Prozent an den Anlagen beteiligen können, so Frank Backowies.
Bei Millionen-Summen dieser Höhe kann sich bisweilen ein Schwindelgefühl einstellen. Nicht so beim Geschäftsführer. Er verweist auf das gute Wirtschaften seiner Vorgänger, Frank Backowies selbst ist seit zwei Jahren an der Vils am Ruder. Die gute Eigenkapitallage erlaube es, sich unkompliziert und zuverlässig über Kredite mit frischem Geld zu versorgen, das über das eigene Vermögen hinaus vonnöten ist. Er lässt keinen Zweifel daran, dass alle Verantwortlichen in Amberg es mit dem „Kurs der Dekarbonisierung ernst nehmen“.
Der 1948 gegründete und zuletzt unter dem Namen Alfred Arbogast GmbH & Co. KG firmierende Betrieb war ins Schlingern geraten. Das Insolvenzverfahren lief unter der Leitung von Stephan Meyer aus der Nürnberger Rechtsanwaltsgesellschaft SRI. „Wir hatten bereits mit externer Hilfe Ausschau nach einer Firma gehalten“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Frank Backowies im Gespräch mit dieser Redaktion, „und dann ist uns dieses Insolvenzverfahren vor die Füße gefallen.“
Durch die Übernahme wächst der ostbayerische Versorger auf einen Schlag um mehr als 10 Prozent auf 270 Beschäftigte. Die Arbogast-Belegschaft wechselt vollständig zum neuen Arbeitgeber. Das sind in Summe 28 Mitarbeitende, der bisherige Geschäftsführer Jürgen Arbogast inbegriffen. Das neue Geschäftsfeld des Versorgers heißt nun „SWArbogast GmbH“.
450 Millionen Euro für Netze und Erneuerbare vorgesehen
Frank Backowies betont, dass es sich um einen Glücksfall für beide Seiten handele. Die Unsicherheit der Arbogast-Beschäftigten löst sich in Luft auf, dazu behalten sie ihre kompletten Rechte und Bezüge gemäß alter Arbeitsverträge. Für die Stadtwerke entspannt sich die Lage ein wenig, was die kommenden Aufgaben bei der Energie- und Wärmewende angeht.
Amberg geht laut Geschäftsführer davon aus, in den nächsten 15 Jahren allein 300 Millionen Euro für den Ausbau der Strom- und Fernwärmenetze ausgeben zu müssen. „Wenn wir diese gigantischen Summen in den Boden bringen wollen, benötigen wir die entsprechenden Fachfirmen“, sagt Frank Backowies.
Angesichts dieser Größenordnung müsse sich auch kein externer Tiefbauer sorgen, dass ihm durch den Arbogast-Kauf nun Aufträge der Stadtwerke entgehen. Im Gegenteil benötige der Versorger auch künftig helfende Unternehmen, zudem will er nach Angaben des Geschäftsführers weiter Fachpersonal einstellen.
Hinzu kommen Investitionen von bis zu 150 Millionen Euro für Projekte der Wind- und Solarenergie. Hier machen die Oberpfälzer mit dem sächsischen Unternehmen VSB Neue Energien Deutschland GmbH gemeinsame Sache. Zu jeweils gleichen Anteilen arbeiten der kommunale Versorger und das Privatunternehmen aus Dresden neuerdings in Projekt- und Betreibergesellschaften zusammen.
In der benachbarten Gemeinde Kümmersbruck etwa planen Stadtwerke und VSB einen Windpark, dessen Anlagen eine Gesamtleistung von rund 70 MW erbringen sollen. 200 Millionen Euro wollen die Partner dort investieren. Die Bevölkerung soll sich mit insgesamt bis zu 20 Prozent an den Anlagen beteiligen können, so Frank Backowies.
Bei Millionen-Summen dieser Höhe kann sich bisweilen ein Schwindelgefühl einstellen. Nicht so beim Geschäftsführer. Er verweist auf das gute Wirtschaften seiner Vorgänger, Frank Backowies selbst ist seit zwei Jahren an der Vils am Ruder. Die gute Eigenkapitallage erlaube es, sich unkompliziert und zuverlässig über Kredite mit frischem Geld zu versorgen, das über das eigene Vermögen hinaus vonnöten ist. Er lässt keinen Zweifel daran, dass alle Verantwortlichen in Amberg es mit dem „Kurs der Dekarbonisierung ernst nehmen“.
Volker Stephan
© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 04.04.2025, 15:09 Uhr
Freitag, 04.04.2025, 15:09 Uhr
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