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Enerige & Management > Bilanz - Alsheimer: Thüga hält Kurs in dynamischem Umfeld
Das Vorstandsteam der Thüga: (von links) Matthias Cord (stellv. Vorsitzender), Anne Rethmann (Finanzvorständin), Constantin H. Alsheimer (Vorsitzender). Bild: Thüga
BILANZ:
Alsheimer: Thüga hält Kurs in dynamischem Umfeld
Der neue Vorstandsvorsitzende der Thüga, Constantin Alsheimer, sieht private Investitionen als unverzichtbar an, um die Energiewende zum Erfolg zu führen.
 
Im Finanzbericht der Thüga Holding GmbH & Co. KGaA (Thüga Holding) für das Geschäftsjahr 2023 spricht deren Aufsichtsrat mit seinem Vorsitzenden, dem früheren Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly, von einem „sehr erfreulichen Ergebnis“. Die Holding ist die Muttergesellschaft der operativ tätigen Thüga AG. Diese ist als Minderheitsgesellschafterin an rund 100 Stadtwerken und Regionalversorgern beteiligt und bildet mit ihnen ein bundesweites kommunales und kooperative Netzwerk.
 
Im Geschäftsjahr 2023 erzielte die Thüga AG ein Beteiligungsergebnis von 345,7 Millionen Euro (2022: 341,2 Millionen Euro). Laut einer Mitteilung des Unternehmens sind höhere Ausschüttungen und Ergebnisabführungen einiger Beteiligungsgesellschaften für den Anstieg entscheidend.
 
Für die Thüga Holding steht ein Ergebnis vor Zinsen und Ertragssteuern (adjusted Ebit) von 388,6 Millionen Euro zu Buche (2022: 275,2 Millionen Euro). Die Verbesserung sei im Wesentlichen auf ein höheres Ergebnis bei den At-equity bewerteten Unternehmen zurückzuführen, heißt es weiter. Infolgedessen stieg auch die Gesamtkapitalrendite vor Steuern bezogen auf das gesamte operativ gebundene Kapital (ROCE) um 3,0 Prozentpunkte auf 10,5 Prozent. Die kommunalen Gesellschafter der Holding – die Kom9-Gruppe um die Freiburger Badenova, Enercity in Hannover, Mainova in Frankfurt und N-Ergie in Nürnberg – kommen in den Genuss einer stabilen Dividende in Höhe von 245 Millionen Euro.
 
Gasnetze als Teil einer europäischen Wasserstoffinfrastruktur
 
Die Thüga-Gruppe habe im vergangenen Jahr gezeigt, dass sie in einem sehr dynamischen Umfeld Kurs halten könne, sagt Constantin H. Alsheimer. Der seit dem 1. Januar 2024 amtierende neue Vorstandschef der Thüga gibt allerdings zu bedenken: „In vielen Bereichen, insbesondere im Wärme- und im Verkehrssektor, stehen wir erst am Anfang der Transformation. Das erfordert enorme Investitionen für die gesamte Volkswirtschaft in Deutschland.“ Dabei müsse man auch zu einem erheblichen Teil auf privates Kapital zurückgreifen. Mit öffentlichen Geldern alleine seien die notwendigen Investitionen voraussichtlich nicht zu stemmen. Privates Kapital lasse sich aber nur dann mobilisieren, wenn sich die Investoren die Aussicht auf eine angemessene Verzinsung haben und sich auf stabile regulatorische Rahmenbedingungen verlassen können. „Diese müssen auf die jeweils niedrigsten CO2-Vermeidungskosten hin ausgerichtet sein, wenn der Versorgungssicherheit, Ökologie und Preiswürdigkeit Rechnung getragen werden soll“, so Alsheimer.
 
Die Thüga gibt in ihrem Jahresbericht für 2023 die Investitionen der Thüga-Gruppe im Jahr 2022 mit 1,87 Milliarden Euro (2022 an. Diese Zahl erstreckt sich auf die Thüga und die Beteiligungsgesellschaften, an denen die Thüga mindestens 20 Prozent hält.
 
Die Investitionen der Thüga Holding betragen im Berichtsjahr 2023 auf 111,2 Millionen Euro (2022: 972 Millionen Euro) und beziehen sich auf den Erwerb von Anteilen an einem Stadtwerk sowie auf „Kapitalmaßnahmen bei verschiedenen Beteiligungen“.
 
Beim Ausbau der erneuerbaren Energien mahnt Matthias Cord, der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Thüga mehr Tempo an. Nur dann gelinge die Transformation der Energieversorgung. Die Stadtwerke und Regionalversorger in der Thüga-Gruppe leisten laut Cord ihren Beitrag dazu. Darüber hinaus seien 49 Partnerunternehmen der Thüga und die Thüga selbst an der Thüga Erneuerbare Energien in Hamburg beteiligt. Deren Portfolio umfasse derzeit 29 Windparks mit einer installierten Leistung von 340 MW sowie elf Solarparks mit insgesamt 115 MW.
 
Auch die Wärmewende sehen die Verantwortlichen der Thüga als wesentliches Betätigungsfeld in den nächsten Jahren, genauso wie das Engagement für den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft. „Wir brauchen schon allein aus Kostengründen Technologieoffenheit bei der Energiewende“, betont Alsheimer und verweist auf die bestehenden Gasnetze als „leistungsfähige Transport- und Verteilinfrastruktur“, die als integraler Bestandteil einer europäischen Wasserstoffinfrastruktur genutzt werden könne. „Man sollte sie nicht leichtfertig zur Disposition stellen“, so der Thüga-Chef.
 
Die Jahresberichte der Thüga AG und der Holding  stehen auf der Internetseite der Thüga zum Download zur Verfügung.
 
 

Fritz Wilhelm
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