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Enerige & Management > Wärme - Ahrensburg macht Fernwärme klimaneutral
Quelle: Fotolia / Detlef
WÄRME:
Ahrensburg macht Fernwärme klimaneutral
Eines der klimaneutralsten Fernwärmenetze Deutschlands wollen die Stadtwerke Ahrensburg in Schleswig-Holstein bauen. Dazu soll auch die Abwärme einer Kläranlage genutzt werden.
 
Julia Schäper, Geschäftsführerin der Stadtwerke Ahrensburg, erklärte zum offiziellen Baustart: „Unter dem Motto ‚Zukunft Wärme‘ streben wir bis 2040 die Versorgung aller Haushalte und Unternehmen in unseren Fernwärmenetzen mit klimaneutraler Wärme an. Damit wären wir fünf Jahre vor dem Bundesziel klimaneutral.“ Im ersten Schritt soll bis Ende 2026 ein hochmodernes Fernwärmenetz im Gebiet Reeshoop und Bünningstedter Straße entstehen, für das rund 18 Millionen Euro investiert werden. Ein weiteres Fernwärmenetz für die Innenstadt von Ahrensburg wird derzeit geprüft, wie die Stadtwerke mitteilen.

Das neue Fernwärmenetz Reeshoop soll ab Ende 2026 jährlich 18 Millionen kWh Wärme bereitstellen, die zu mindestens 90 Prozent aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Dazu gehört auch die Nutzung der Abwärme der Kläranlage dort. „Diese Methode ist deutlich effizienter als die Erwärmung mit Strom“, betonte Projektleiter Pawel Cmok.

Bei höheren Lasten werde zusätzliche Wärme über Luftwärmepumpen bereitgestellt, die Spitzenlasten schließlich über Bestandskesselanlagen abgedeckt. Zunächst sollen vor allem energieintensive Abnehmer wie das Freizeitbad Badlantic und lokale Schulen angeschlossen werden, um das Netz effizient in Betrieb zu nehmen. Dann sollen weitere 100 Haushalte sowie gewerbliche Verbraucher dazukommen. Zur Ermittlung der energieintensiven Abnehmer hatten die Stadtwerke im Vorfeld gemeinsam mit einem Dienstleister eine Heatmap erstellt. Im Fall des Wärmegebiets Reeshoop war durch die Analyse ein besonders hoher Energieverbrauch ermittelt worden.

Das neue Wärmenetz wird an eine bestehende Fernwärmetrasse aus dem Jahr 2021 angeschlossen. Geplant ist der Bau von etwa 2.200 Metern Fernwärmeleitung. Das Projekt wird durch Fördermittel des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWKG) und der Bundesförderung für effiziente Wärmenetze (BEW) unterstützt. Die Inbetriebnahme ist Ende 2026 geplant.
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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Montag, 24.06.2024, 14:38 Uhr

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