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Enerige & Management > Stadtwerke - Ahlens Versorger gehört wieder allein der Kommune
Bei der Unterzeichnung: (v. l.) Rainer Müller (SWB), Stephanie Kosbab (Stadt), Felix Schipp (SWB), Dirk Schlebes (Stadt), Martin Uekmann und Alfred Kruse (SWB). Quelle: SW Ahlen / Jacqueline Nolte
STADTWERKE:
Ahlens Versorger gehört wieder allein der Kommune
Rückkauf vollzogen: Die Stadtwerke Ahlen gehören nun wieder nur einer Mutter, ihrer westfälischen Heimatkommune. Von ihren Anteilen getrennt haben sich die Stadtwerke Bielefeld.
 
Scheidung in Freundschaft zwischen Mittelwestfalen und Ostwestfalen: Die Stadtwerke aus Ahlen und Bielefeld gehen organisatorisch wieder getrennte Wege. Die Bielefelder haben nun per Vertragsschluss auch offiziell ihre Anteile an den Münsterländern verkauft. Übernommen hat sie die Stadt Ahlen, die den Versorger nun wieder zu 100 Prozent kontrolliert. Vorausgegangen war die Zustimmung der beiden Stadtparlamente und der Bezirksregierung.

Damit endet eine mehr als 20 Jahre währende enge Kooperation. Damals hatte Bielefeld sich mit 49 Prozent umfangreich bei den Westfalen eingekauft. Sichtbar nach außen wird die Trennung in Kürze mit dem Ausscheiden von Felix Schipp, der bis zuletzt für die Stadtwerke Bielefeld in der Geschäftsführung des Partners saß. An der Spitze der Stadtwerke Ahlen steht dann der verbleibende Geschäftsführer Alfred Kruse.

Beim Unterzeichnen des Vertrags bemühten die Vertreter beider Seiten sich um ein harmonisches Bild. Sie betonten, weiter in Sachfragen zusammenarbeiten zu wollen. Für die Stadtwerke Bielefeld nannte Geschäftsführer Martin Uekmann beispielsweise die Bereiche Energiewirtschaft und Informationstechnologie.

In Zeiten knapper öffentlicher Kassen hatte der seit 2023 von Ahlen angestrebte Rückkauf auch für Verwunderung gesorgt. Über den Preis der Anteile drang allerdings nichts nach außen. Die Kommune deutete in der gemeinsamen Pressemitteilung nun Gründe für das Auseinandergehen an. Ahlen könne nun „individueller auf anstehende Herausforderungen reagieren“. Übersetzt könnte das heißen: Es redet nun niemand mehr mit oder hinein, wenn es um Ausgaben für Versorgungsnetze oder die lokale Wärmewende geht.

Die Stadtwerke Bielefeld sind weiter mit jeweils knapp 50 Prozent an den westlich von ihnen gelegenen Versorgern in Gütersloh und Werther beteiligt. In Gütersloh blieb es zuletzt bei Ansätzen in der Lokalpolitik, ebenfalls die volle Kontrolle über das Stadtwerk zurückzubekommen. Zudem hatten die Stadtwerke Bielefeld hier deutlich gemacht, sich von dieser Beteiligung nicht trennen zu wollen (wir berichteten).
 

Volker Stephan
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Donnerstag, 28.11.2024, 16:14 Uhr

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