
Das neue PV-Areal im österreichischen Burgenland. Quelle: Schletter
PHOTOVOLTAIK:
Agri-PV mit 164 Megawatt auf 180 Hektar
Tischbreite 4,9 Meter, Neigungswinkel bis 70 Grad: In Österreich ist jetzt eine Agri-PV-Anlage auf 180 Hektar in Betrieb. Dazwischen ist reichlich Platz für Landmaschinen.
Das Burgenland zählt in Österreich zu Musterknaben bei der Energiewende. Photovoltaik und Windkraft sind in der Vergangenheit
dort stark ausgebaut worden. Jetzt hat sich die Region in einem Fall zum Primus über die Landesgrenzen hinaus entwickelt.
Das Unternehmen Sonnenbau, eine Tochtergesellschaft des Versorgers Burgenland Energie, hat in den Gemeinden Wallern und Tadten
auf 180 Hektar Ackerfläche 260.000 PV-Module installiert. Die Rede ist von der größten Agri-PV-Anlage Mitteleuropas.
„Das Projekt ist nicht nur aufgrund seiner Größe ein Meilenstein für Agri-Photovoltaik in Europa“, sagt Florian Roos. „Es zeigt vor allen Dingen auch auf beispielhafte Weise, wie sich ökologische Landwirtschaft, Biodiversität und Stromerzeugung miteinander verbinden lassen.“ Ross ist Chef des Montagesystem-Hersteller Schletter. Dessen Technik soll den ganzheitlichen Ansatz gewährleisten.
Freie Fahrt für Landmaschinen per Knopfdruck
Schletter hat das „Tracking System 2V“ verbaut. Die PV-Module sind in Ost-West-Ausrichtung montiert. Der „Tracker“ ist mit zwei Modulen im Hochkant-Format belegt, die Tischbreite beträgt 4,9 Meter. Der Wechsel von Stromerzeugung zu Ackerbau klappt per Knopfdruck: Per Smartphone oder Tablett-App kann der Landwirt das System in „Bewirtschaftungsmodus“ stellen, so Schletterer.
Das Modul kann in einen Neigungswinkel von 70 Grad schwenken. Zwischen den Tischen sind dann sechs Meter frei für die Durchfahrt von Landmaschinen. „Damit erreichen wir trotz der großen Tischbreite ein sehr schlankes System, sodass über 75 Prozent der Ackerfläche landwirtschaftlich genutzt werden kann“, heißt es von Unternehmensseite.
Auch der Platz unter den Modul-Tischen soll genutzt werden. Mit einer ortstypischen Saatmischung will man einen 1,6 Meter breiten Blüh- beziehungsweise Biodiversitätsstreifen mit Pflanzen und Kräutern anlegen. Zudem pflanzen die Projektmacher Hecken und Büsche. Auch den Rückbau der Technik hatten sie bereits bei der Planung im Blick. Die Anlage ist ohne Betonfundamente auf in die Erde gerammten, korrosionsgeschützten Stahlpfosten montiert. Die Pfosten könnten rückstandslos aus der Erde gezogen werden.
Gegen den Trend
Das Burgenland trotz mit der Anlagen dem PV-Trend im vergangenen Jahr. Wie der Branchenverbands „Photovoltaic Austria“ (PV Austria) im November mitteilte, verlor der Ausbau in Österreich 2024 stark an Dynamik. Für das dritte Quartal verzeichnete die Organisation einen Einbruch um 40 Prozent gegenüber dem Vergleichzeitraum 2023. Den gesamte Zubau 2024 taxierte der Verband auf rund 1.600 MW – 30 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die installierte Gesamtleistung gab PV-Austria mit 6.300 MW an. Bis 2040 müsste die Leistung auf 41.000 MW steigen, wenn die bis dahin die angestrebte Klimaneutralität erreicht werden soll. Um dem rückläufigen Ausbau gegenzusteuern, haben die Branchenvertreter eine „Zukunftsagenda“ erarbeitet.
Die Zukunftsagenda ist auf der Website von PV Austria zugänglich.
„Das Projekt ist nicht nur aufgrund seiner Größe ein Meilenstein für Agri-Photovoltaik in Europa“, sagt Florian Roos. „Es zeigt vor allen Dingen auch auf beispielhafte Weise, wie sich ökologische Landwirtschaft, Biodiversität und Stromerzeugung miteinander verbinden lassen.“ Ross ist Chef des Montagesystem-Hersteller Schletter. Dessen Technik soll den ganzheitlichen Ansatz gewährleisten.
Freie Fahrt für Landmaschinen per Knopfdruck
Schletter hat das „Tracking System 2V“ verbaut. Die PV-Module sind in Ost-West-Ausrichtung montiert. Der „Tracker“ ist mit zwei Modulen im Hochkant-Format belegt, die Tischbreite beträgt 4,9 Meter. Der Wechsel von Stromerzeugung zu Ackerbau klappt per Knopfdruck: Per Smartphone oder Tablett-App kann der Landwirt das System in „Bewirtschaftungsmodus“ stellen, so Schletterer.
Das Modul kann in einen Neigungswinkel von 70 Grad schwenken. Zwischen den Tischen sind dann sechs Meter frei für die Durchfahrt von Landmaschinen. „Damit erreichen wir trotz der großen Tischbreite ein sehr schlankes System, sodass über 75 Prozent der Ackerfläche landwirtschaftlich genutzt werden kann“, heißt es von Unternehmensseite.
Auch der Platz unter den Modul-Tischen soll genutzt werden. Mit einer ortstypischen Saatmischung will man einen 1,6 Meter breiten Blüh- beziehungsweise Biodiversitätsstreifen mit Pflanzen und Kräutern anlegen. Zudem pflanzen die Projektmacher Hecken und Büsche. Auch den Rückbau der Technik hatten sie bereits bei der Planung im Blick. Die Anlage ist ohne Betonfundamente auf in die Erde gerammten, korrosionsgeschützten Stahlpfosten montiert. Die Pfosten könnten rückstandslos aus der Erde gezogen werden.
Gegen den Trend
Das Burgenland trotz mit der Anlagen dem PV-Trend im vergangenen Jahr. Wie der Branchenverbands „Photovoltaic Austria“ (PV Austria) im November mitteilte, verlor der Ausbau in Österreich 2024 stark an Dynamik. Für das dritte Quartal verzeichnete die Organisation einen Einbruch um 40 Prozent gegenüber dem Vergleichzeitraum 2023. Den gesamte Zubau 2024 taxierte der Verband auf rund 1.600 MW – 30 Prozent weniger als im Vorjahr.
Die installierte Gesamtleistung gab PV-Austria mit 6.300 MW an. Bis 2040 müsste die Leistung auf 41.000 MW steigen, wenn die bis dahin die angestrebte Klimaneutralität erreicht werden soll. Um dem rückläufigen Ausbau gegenzusteuern, haben die Branchenvertreter eine „Zukunftsagenda“ erarbeitet.
Die Zukunftsagenda ist auf der Website von PV Austria zugänglich.
Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 16.01.2025, 16:41 Uhr
Donnerstag, 16.01.2025, 16:41 Uhr
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