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Enerige & Management > Verkehrswende - Agora Verkehrswende drängt auf mehr PtX-Kraftstoff
Quelle: Goldhofer AG
VERKEHRSWENDE:
Agora Verkehrswende drängt auf mehr PtX-Kraftstoff
Agora Verkehrswende empfiehlt neue politische Instrumente, um die Produktion strombasierter Kraftstoffe für den internationalen Luft- und Seeverkehr schneller auszubauen.
 
Eine aktivere Rolle der Regierungen beim Ausbau von Wasserstoff- und E-Fuel-Produktionen für den internationalen Luft- und Seeverkehr fordert die Denkfabrik Agora Verkehrswende aus Berlin. In ihrer am 29. April veröffentlichten Studie „Scaling Power-to-X Fuels in Transport“ warnt die Organisation, dass das bisherige langsame Marktwachstum strombasierter Kraftstoffe die Erreichung der Klimaziele in diesen Bereichen gefährde.

Nach Angaben der Denkfabrik gibt es in der Luft- und Schifffahrt kaum Alternativen zu flüssigen oder gasförmigen Kraftstoffen. Deshalb müsse der Markthochlauf nachhaltiger PtX-Kraftstoffe (Power-to-X) dringend beschleunigt werden, um die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu beenden. Wiebke Zimmer, stellvertretende Direktorin von Agora Verkehrswende, betonte bei der Veröffentlichung der Studie: „Im Luft- und Seeverkehr gibt es kaum Möglichkeiten, von fossilen Kraftstoffen auf direktelektrische Antriebe umzusteigen. Mit mehr politischem Ehrgeiz kann die Nutzung von Wasserstoff und E-Fuels schnell gesteigert werden.“

Ein Hauptproblem ist laut der Analyse die große Preisdifferenz zwischen fossilen Kraftstoffen und teuren PtX-Produkten. Viele potenzielle Käufer seien zögerlich, langfristige Verträge abzuschließen, was wiederum Investitionen in die Produktion verhindere. Dadurch entstehe ein Kreislauf fehlender Nachfrage und ausbleibender Produktionskapazitäten.

Vorschläge zur Abhilfe

Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, schlägt Agora Verkehrswende eine Kombination politischer Instrumente vor: Einerseits Quotenregelungen, die eine feste Beimischung von PtX-Kraftstoffen vorschreiben, und andererseits staatlich geförderte Auktionssysteme. Bei letzterem schließen staatliche Akteure mit Produzenten langfristige Verträge und bieten die Kraftstoffe anschließend subventioniert am Markt an. Finanziert werden könnten diese Programme etwa durch Einnahmen aus CO2-Preismechanismen oder zweckgebundene Abgaben auf fossile Kraftstoffe.

Für die Studie hat Agora Verkehrswende politische Maßnahmen in acht Staaten verglichen − in Brasilien, Europäische Union, Deutschland, Indien, Japan, Südafrika, Vereinigte Staaten und Vereinigtes Königreich. Die Ambitionen variieren laut Agora erheblich: Während die EU, Deutschland und das Vereinigte Königreich bereits verbindliche Regelungen wie Beimischungsquoten und CO2-Preisgestaltungen eingeführt hätten, seien die Ansätze in Schwellenländern wie Brasilien, Indien und Südafrika bisher überwiegend freiwillig.

Dabei verfügen diese Schwellenländer laut der Berliner Denkfabrik über erhebliches Potenzial, sowohl als Produzenten als auch als große zukünftige Nachfragemärkte für PtX-Kraftstoffe. Ihr steigender Energiebedarf könnte zu einem zentralen Faktor für den globalen Erfolg strombasierter Kraftstoffe werden.

Internationale Zusammenarbeit nötig

Für eine weltweite Skalierung von Wasserstoff- und E-Fuel-Produktionen ist nach Einschätzung von Agora Verkehrswende eine internationale Koordination unerlässlich. Einheitliche Nachhaltigkeitsstandards, abgestimmte Quotenregelungen und eine flächendeckende CO2-Bepreisung seien zentrale Voraussetzungen, um die globale Markteinführung erfolgreich zu gestalten. Schwellenländer benötigten zudem gezielte internationale Unterstützung, um lokale Wertschöpfungsketten aufzubauen und nicht allein auf den Export ausgerichtet zu bleiben.

Weitere Details zur Studie „Scaling Power-to-X Fuels in Transport“  finden sich auf der Internetseite der Agora Verkehrswende.
 

Davina Spohn
Redakteurin
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