
Quelle: E&M / Meyer-Tien
STROMNETZ:
Acer sieht problematische Engpässe im Stromnetz
Die Übertragungsnetze in der EU werden dem steigenden Bedarf immer weniger gerecht. Das behindert die Energiewende.
Nach dem jüngsten Elektrizitätsmarktbericht der europäischen Regulierungsbehörde, Acer, beliefen sich die Kosten für das Netzmanagement
im vergangenen Jahr auf mehr als vier Milliarden Euro, Tendenz: steigend. 60 Prozent davon entfielen auf die deutschen Übertragungsnetze.
„Engpässe im Netz begrenzen den grenzüberschreitenden Handel immer mehr“, schreiben die Regulierer der EU, „und behindern damit die weitere Integration des Marktes.“ Der grenzüberschreitende Handel zwischen benachbarten Regionen sei von großer Bedeutung für einen funktionierenden Binnenmarkt. Es sei deswegen wichtig, dass die Übertragungsnetzbetreiber (TSO) möglichst hohe Kapazitäten für den Handel zwischen den Mitgliedsstaaten zur Verfügung stellten.
Dabei gehe es nicht nur um die physikalische Kapazität sondern vor allem darum, welche Kapazitäten die TSO für den Stromhandel bereithielten. „Es ist essentiel, dass die TSO die maximale Kapazität für den Stromhandel zur Verfügung stellen, damit die anspruchsvollen Ziele, die wir uns für die erneuerbaren Energien gesetzt haben, erreicht werden – und davon auch die Verbraucher profitieren.“
ACER verweist in diesem Zusammenhang auf die Verpflichtung der TSO, spätestens ab 2025 mindestens 70 Prozent ihrer Interkonnektor-Kapazität für den Handel zur Verfügung zu stellen. Viele TSO sehen darin ein Risiko für die Stabilität der Übertragungsnetze.
ACER geht jedoch davon aus, dass in den Übertragungsnetzen selbst bei einer optimistischen Prognose die Engpässe in den nächsten Jahren deutlich zunehmen werden. Es sei deswegen von überragender Bedeutung, das 70-Prozent-Ziel bis Ende 2025 wirklich zu erreichen, heißt es im Bericht und die Regulierer machen kein Geheimnis daraus: früher wäre besser.
Im vergangenen Jahr erreichten nur Tschechien und Slowenien dieses Ziel. Die deutschen TSO stellten im Durchschnitt nur 40 Prozent ihrer Interkonnektor-Kapazität für den Handel zur Verfügung. Für eine Ausweitung des Handels über die bestehenden Interkonnektoren müssten allerdings noch viele Hürden beseitigt werden.
Verzögerungen gebe es etwa bei der Abstimmung zwischen den TSO, beim Ausbau der Netze oder bei der Überprüfung des Zuschnitts der Handelszonen.
Die TSO seien aufgerufen, sich jetzt zügig auf die Methoden für die Berechnung der Interkonnektor-Kapazitäten zu verständigen und ein gemeinsames Engpass-Management zu entwickeln. Eine rein nationale Berechnung, wie sie bisher vorherrsche, reiche in Zukunft nicht mehr aus. Ein regional besser abgestimmter Ansatz zwischen den Mitgliedsstaaten könne zusätzliche Netzkapazitäten mobilisieren.
Die TSO müssten außerdem ihre Netze dort gezielt ausbauen, wo die größten Engpässe drohten. Schließlich müsse auch der Zuschnitt der Handelszonen überprüft werden: „Wenn die 70 Prozent nicht dauerhaft erreicht werden können, dann müssen die Handelszonen besser auf die Engpassstrukturen abgestimmt werden.“
Der vollständige Bericht ist auf den Internetseiten von Acer verfügbar.
„Engpässe im Netz begrenzen den grenzüberschreitenden Handel immer mehr“, schreiben die Regulierer der EU, „und behindern damit die weitere Integration des Marktes.“ Der grenzüberschreitende Handel zwischen benachbarten Regionen sei von großer Bedeutung für einen funktionierenden Binnenmarkt. Es sei deswegen wichtig, dass die Übertragungsnetzbetreiber (TSO) möglichst hohe Kapazitäten für den Handel zwischen den Mitgliedsstaaten zur Verfügung stellten.
Dabei gehe es nicht nur um die physikalische Kapazität sondern vor allem darum, welche Kapazitäten die TSO für den Stromhandel bereithielten. „Es ist essentiel, dass die TSO die maximale Kapazität für den Stromhandel zur Verfügung stellen, damit die anspruchsvollen Ziele, die wir uns für die erneuerbaren Energien gesetzt haben, erreicht werden – und davon auch die Verbraucher profitieren.“
ACER verweist in diesem Zusammenhang auf die Verpflichtung der TSO, spätestens ab 2025 mindestens 70 Prozent ihrer Interkonnektor-Kapazität für den Handel zur Verfügung zu stellen. Viele TSO sehen darin ein Risiko für die Stabilität der Übertragungsnetze.
ACER geht jedoch davon aus, dass in den Übertragungsnetzen selbst bei einer optimistischen Prognose die Engpässe in den nächsten Jahren deutlich zunehmen werden. Es sei deswegen von überragender Bedeutung, das 70-Prozent-Ziel bis Ende 2025 wirklich zu erreichen, heißt es im Bericht und die Regulierer machen kein Geheimnis daraus: früher wäre besser.
Im vergangenen Jahr erreichten nur Tschechien und Slowenien dieses Ziel. Die deutschen TSO stellten im Durchschnitt nur 40 Prozent ihrer Interkonnektor-Kapazität für den Handel zur Verfügung. Für eine Ausweitung des Handels über die bestehenden Interkonnektoren müssten allerdings noch viele Hürden beseitigt werden.
Verzögerungen gebe es etwa bei der Abstimmung zwischen den TSO, beim Ausbau der Netze oder bei der Überprüfung des Zuschnitts der Handelszonen.
Die TSO seien aufgerufen, sich jetzt zügig auf die Methoden für die Berechnung der Interkonnektor-Kapazitäten zu verständigen und ein gemeinsames Engpass-Management zu entwickeln. Eine rein nationale Berechnung, wie sie bisher vorherrsche, reiche in Zukunft nicht mehr aus. Ein regional besser abgestimmter Ansatz zwischen den Mitgliedsstaaten könne zusätzliche Netzkapazitäten mobilisieren.
Die TSO müssten außerdem ihre Netze dort gezielt ausbauen, wo die größten Engpässe drohten. Schließlich müsse auch der Zuschnitt der Handelszonen überprüft werden: „Wenn die 70 Prozent nicht dauerhaft erreicht werden können, dann müssen die Handelszonen besser auf die Engpassstrukturen abgestimmt werden.“
Der vollständige Bericht ist auf den Internetseiten von Acer verfügbar.
Tom Weingärtner
© 2025 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 04.07.2024, 16:54 Uhr
Donnerstag, 04.07.2024, 16:54 Uhr
Mehr zum Thema