• Frankreichs Rechte treiben deutschen Strompreis nach oben
  • Bund und Länder bürgen für Konverterbau
  • Entflechtungsdiskussion für Fernwärme bremst Wärmewende
  • Bayern will früher ans Netz
  • Werl bekommt neuen Geschäftsführer
  • Deutsche PPA-Preise bleiben im Juni konstant
  • Stadtwerke Bonn schütten trotz Konzern-Minus aus
  • Urban Keussen verlässt EWE
  • Lichtblick blickt zufrieden auf das Geschäftsjahr 2023/24
  • Österreich: GCA zuversichtlich bezüglich Pipeline-Ausbau
Enerige & Management > Gas - ACER kann noch keine LNG-Preisbewertung liefern
Quelle: Uniper
GAS:
ACER kann noch keine LNG-Preisbewertung liefern
Für eine tägliche LNG-Preisbewertung reicht die derzeit gemeldete Zahl an Spot-Transaktionen noch nicht aus. Das erklärt die EU-Agentur der nationalen Energieregulierer.
 
Am 30. Dezember ist eine Verordnung des Europäischen Rates in Kraft getreten, die unter anderem Maßnahmen gegen überhöhte Gaspreise und eine übermäßige Tagesvolatilität auf den Gasmärkten vorsieht.

Die Agentur für die Zusammenarbeit der Energieregulierungsbehörden in der EU (ACER) hatte vor diesem Hintergrund den Auftrag erhalten, objektive Preisdaten zu erheben und zu veröffentlichen. Der Verordnung zufolge muss ACER seit dem 13. Januar eine tägliche Bewertung der Flüssigerdgas(LNG)-Preise vornehmen. Die Daten dafür müssen die LNG-Marktteilnehmer an die Agentur übermitteln – „so echtzeitnah wie technisch möglich vor der Veröffentlichung der täglichen LNG-Preisbewertung“, wie es in der Verordnung heißt. Als Zeitpunkt für die tägliche Veröffentlichung ist 18 Uhr festgelegt.

Zu den anzugebenden Marktdaten gehören beispielsweise die Vertragsparteien, der Transaktionspreis, die vertragliche Menge, der Wert des Vertrags, das Ankunftsfenster der LNG-Lieferung, die Lieferbedingungen und die Lieferorte sowie die Zeitstempel zu den wesentlichen Transaktionsschritten.

Von Ende März an zusätzlich noch ein LNG-Tagesreferenzwert

Auch wenn auf der Internetseite von ACER PDF-Dateien unter der Rubrik „Tägliche Preisbewertung für LNG-Importe“ verfügbar sind, sind noch keine Informationen vorhanden. Die Zahl der gemeldeten Transaktionen sei nicht ausreichend, um mit der vorgesehenen Methode eine Bewertung vorzunehmen, hieß es aus dem slowenischen Ljubljana (Laibach). Außerdem könne man angesichts des frühen Zeitpunkts der ACER-Datensammelaktivitäten noch nicht auf Datenreihen aus der Vergangenheit für die Berechnung zurückgreifen, heißt es in den PDF-Dokumenten in englischer Sprache.

Die tägliche Preisbewertung soll auf Basis von Spotpreisen erfolgen, denen die Lieferbedingung „ex ship (DES)“ zugrunde liegt. Am 18. Januar wurden beispielsweise vier Transaktionen gemeldet, die aber für eine Berechnung nicht ausgereicht haben. Notwendig sind laut ACER fünf Transaktionen mit der entsprechenden Lieferbedingung. Das gleiche Bild hatte sich die Tage zuvor ergeben.

Aktuell sind nach Angaben der Agentur 57 Marktteilnehmer angemeldet. Sie alle müssen ihre Transaktionen melden, auch wenn sie nicht zur Preisbewertung herangezogen werden, weil es sich beispielsweise um Terminkontrakte handelt oder die Lieferbedingungen von der Klausel „DES“ abweichen. Für die aktuelle Situation macht ACER die noch fehlende Routine der Marktteilnehmer bei der Meldung von Transaktionen und den noch relativ illiquiden LNG-Markt verantwortlich.

Spätestens vom 31. März 2023 an soll die Agentur dann auch noch einen LNG-Tagesreferenzwert veröffentlichen, der durch den Spread zwischen der täglichen LNG-Preisbewertung und dem an der Londoner Energiebörse ICE Endex täglich festgestellten Abrechnungspreis für den nächstfälligen Gas-Terminkontrakt der TTF bestimmt wird.
 
 

Fritz Wilhelm
Stellvertretender Chefredakteur
+49 (0) 6007 9396075
eMail
facebook
© 2024 Energie & Management GmbH
Donnerstag, 19.01.2023, 14:26 Uhr

Mehr zum Thema