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Enerige & Management > Wärme - Abwärme-Abkommen für Industriepark Frankfurt-Höchst
Quelle: Shutterstock
WÄRME:
Abwärme-Abkommen für Industriepark Frankfurt-Höchst
Die Abwärme eines der größten Industrieparks in Deutschland soll künftig Privathaushalte heizen. Diese Möglichkeit erkunden nun Mainova und Infraserv Höchst für Frankfurt am Main.
 
Im Industriepark Frankfurt-Höchst fällt durch die Produktionsprozesse der dort ansässigen Pharma- und Chemieunternehmen in großer Menge Abwärme an. Ein nicht unwesentlicher Teil davon bleibt derzeit ungenutzt. Ihn wollen der Frankfurter Energiekonzern Mainova und der Industriepark-Betreiber Infraserv Höchst laut einer gemeinsamen Erklärung für die Fernwärmeversorgung der hessischen Finanzmetropole heben.

Die Spitzen beider Unternehmen, Infraserv-Geschäftsführer Joachim Kreysing und Mainova-Vorstand Martin Giehl, vereinbarten nun eine entsprechende Kooperation. Infraserv Höchst ist auf dem vier Quadratkilometer großen Areal Energieversorger, Entsorger, Netzbetreiber und Dienstleister in weiteren Bereichen. Das Unternehmen betritt mit dem Abwärme-Abkommen kein Neuland. Die Betreibergesellschaft des Industrieparks Höchst wandelt die anfallende Hochtemperatur-Abwärme bereits um und macht sie über die Versorgungsnetze am Standort nutzbar.
 
Abwärme-Abkommen für Frankfurt: Joachim Kreysing, Geschäftsführer Infraserv Höchst, und Mainova-Vorstand Martin Giehl (r.).
Quelle: Mainova

Gemeinsam mit Mainova sollen aber auch ungenutzte Abwärmequellen mit Niedrigtemperatur Verwendung finden, für die erst seit jüngster Zeit technische Möglichkeiten bestehen. Dazu zählen etwa die Rückkühlwerke auf dem Gelände. Rückkühlwerke sind andernorts als Kühltürme an Kraftwerken bekannt, die letztlich Wärme abführen. Darüber hinaus ist ein Rechenzentrum für den Park vorgesehen, dessen Abwärme ebenfalls in die Planungen eingehen soll.

Mainova und Infraserv Höchst wollen die „unvermeidbare“ Abwärme künftig in Frankfurts Wärmenetze leiten. Zunächst zielen die Bemühungen darauf ab zu klären, wie die Abwärme ins Versorgungssystem gelangen kann. Für den Energieversorger ist die Kooperation ein Beitrag dazu, bis 2040 klimaneutral zu werden. Allein in den kommenden fünf Jahren will Mainova dafür mehr als zwei Milliarden Euro investieren. Langfristig soll die Zusammenarbeit weitere Abwärme-Quellen des Industrieparks einbeziehen.
 

Volker Stephan
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Donnerstag, 16.11.2023, 09:21 Uhr

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