
Quelle: Pixabay / Sang Hyun Cho
RECHT:
Abmahnung für Mainova wegen Fernwärmepreisen
„Intransparent und unanständig“: Die Verbraucherzentrale Hessen hat den Regionalversorger Mainova wegen dessen Vorgehens bei der Anpassung der Fernwärmepreise abgemahnt.
Fernwärme in Frankfurt am Main ist zum 1. Juli teurer geworden. Um bis zu 36 Prozent hat der Regionalversorger Mainova die Tarife angehoben. Und keinen Hehl aus dem Grund gemacht: Investitionskosten
für die Wärmewende (wir berichteten). So weit so klar. Doch wie Mainova auf die neuen Fernwärmepreise kommt, ist Verbraucherschützern
schleierhaft: „Die Darstellung der Preise und Preisänderungsklauseln ist nicht transparent“, sagt der Vorstand der Verbraucherzentrale
Philipp Wendt. Für Kunden sei nicht nachvollziehbar, wie die Preise zustande kommen.
Die Mainova verweise in Kundenschreiben der vergangenen Wochen auf Preisblätter aus dem Oktober 2024. In den Beispielberechnungen für die neuen Preise ziehe sie aber andere Preise heran. „Mainova verstößt gegen das Recht der Allgemeinen Geschäftsbedingungen“, sagt Wendt gegenüber E&M über die Darstellung der Preise und Preisänderungsklauseln. Die Verbraucherzentrale hat Mainova deswegen abgemahnt.
Mainova will mit Verbraucherzentrale sprechen
Bis zum 7. August soll der Energieversorger eine Unterlassungserklärung abgeben. „Reagiert Mainova nicht, werden wir klagen“, sagt Wendt. „Zumindest für die Zukunft muss klar sein, wie die Mainova die Preise ändern kann.“
Der Versorger ist nach eigner Aussage dabei, die Abmahnung rechtlich zu prüfen, und zeigt sich gesprächsbereit. „Wir werden uns mit der Verbraucherzentrale Hessen hierzu in Verbindung setzen“, teilt ein Unternehmenssprecher auf Anfrage der Redaktion mit. Bei Mainova ist man „davon überzeugt, dass wir mit unserem Vorgehen alle rechtlichen Vorgaben einhalten“.
Aufgrund der Preisentwicklung habe man im Oktober 2024 die Fernwärme-Preise nach dem alten Preissystem deutlich senken können, alle laufenden Fernwärme-Verträge habe Mainova Ende 2024 fristgerecht gekündigt. Was die neuen Wärmelieferverträge ab 1. Juli angeht, betont der Sprecher: „Wir kommunizierten dazu offen und transparent mit unseren Kundinnen und Kunden. Neben den Medien führten wir darüber hinaus zahlreiche Gespräche mit der Politik sowie relevanten Verbänden und Vereinen, um umfassend und transparent über die Hintergründe des neuen Preissystems zu informieren.“
Verbraucherschützer: Preiserhöhungsabsicht verschleiert
Das Vorgehen sieht man bei der Verbraucherzentrale anders. „Im Herbst hatte die Mainova viele Fernwärmeverträge gekündigt und diese Kündigung als ausschließlich vorteilhaft angepriesen.“ Wendt erinnert an die „aus gutem Grund lange Kündigungsfrist“ für Fernwärmelieferverträge von neun Monaten. „Wenn der Anbieter die Preiserhöhungsabsicht mit einer vorübergehenden Preissenkung verschleiert, dann wird den Kunden diese Möglichkeit genommen“, kritisiert er. „Wir halten das gesamte Prozedere für intransparent und unanständig gegenüber den Kundinnen und Kunden“, sagt der Vorstand der Verbraucherzentrale. Die Kündigungsschreiben vom vergangenen Herbst mit den kurzzeitigen Preissenkungen sind dem Vernehmen nach nicht Gegenstand der Abmahnung.
Die Preisänderungen betreffen nach Angaben von Mainova rund 20.000 Verträge mit etwa 60.000 Haushalten sowie zahlreiche Großabnehmer, darunter Unternehmen, städtische Schulen und die Goethe-Universität. Für 80 Prozent der Abnehmer steigen die Kosten um 26 Prozent, bei weiteren 20 Prozent um 25 bis 36 Prozent, teilte das Unternehmen im Mai mit.
Die Mainova verweise in Kundenschreiben der vergangenen Wochen auf Preisblätter aus dem Oktober 2024. In den Beispielberechnungen für die neuen Preise ziehe sie aber andere Preise heran. „Mainova verstößt gegen das Recht der Allgemeinen Geschäftsbedingungen“, sagt Wendt gegenüber E&M über die Darstellung der Preise und Preisänderungsklauseln. Die Verbraucherzentrale hat Mainova deswegen abgemahnt.
Mainova will mit Verbraucherzentrale sprechen
Bis zum 7. August soll der Energieversorger eine Unterlassungserklärung abgeben. „Reagiert Mainova nicht, werden wir klagen“, sagt Wendt. „Zumindest für die Zukunft muss klar sein, wie die Mainova die Preise ändern kann.“
Der Versorger ist nach eigner Aussage dabei, die Abmahnung rechtlich zu prüfen, und zeigt sich gesprächsbereit. „Wir werden uns mit der Verbraucherzentrale Hessen hierzu in Verbindung setzen“, teilt ein Unternehmenssprecher auf Anfrage der Redaktion mit. Bei Mainova ist man „davon überzeugt, dass wir mit unserem Vorgehen alle rechtlichen Vorgaben einhalten“.
Aufgrund der Preisentwicklung habe man im Oktober 2024 die Fernwärme-Preise nach dem alten Preissystem deutlich senken können, alle laufenden Fernwärme-Verträge habe Mainova Ende 2024 fristgerecht gekündigt. Was die neuen Wärmelieferverträge ab 1. Juli angeht, betont der Sprecher: „Wir kommunizierten dazu offen und transparent mit unseren Kundinnen und Kunden. Neben den Medien führten wir darüber hinaus zahlreiche Gespräche mit der Politik sowie relevanten Verbänden und Vereinen, um umfassend und transparent über die Hintergründe des neuen Preissystems zu informieren.“
Verbraucherschützer: Preiserhöhungsabsicht verschleiert
Das Vorgehen sieht man bei der Verbraucherzentrale anders. „Im Herbst hatte die Mainova viele Fernwärmeverträge gekündigt und diese Kündigung als ausschließlich vorteilhaft angepriesen.“ Wendt erinnert an die „aus gutem Grund lange Kündigungsfrist“ für Fernwärmelieferverträge von neun Monaten. „Wenn der Anbieter die Preiserhöhungsabsicht mit einer vorübergehenden Preissenkung verschleiert, dann wird den Kunden diese Möglichkeit genommen“, kritisiert er. „Wir halten das gesamte Prozedere für intransparent und unanständig gegenüber den Kundinnen und Kunden“, sagt der Vorstand der Verbraucherzentrale. Die Kündigungsschreiben vom vergangenen Herbst mit den kurzzeitigen Preissenkungen sind dem Vernehmen nach nicht Gegenstand der Abmahnung.
Die Preisänderungen betreffen nach Angaben von Mainova rund 20.000 Verträge mit etwa 60.000 Haushalten sowie zahlreiche Großabnehmer, darunter Unternehmen, städtische Schulen und die Goethe-Universität. Für 80 Prozent der Abnehmer steigen die Kosten um 26 Prozent, bei weiteren 20 Prozent um 25 bis 36 Prozent, teilte das Unternehmen im Mai mit.
Manfred Fischer
© 2025 Energie & Management GmbH
Montag, 21.07.2025, 17:32 Uhr
Montag, 21.07.2025, 17:32 Uhr
Mehr zum Thema