
Visualisierung des neuen Wohnquartiers Joseph in Bayereuth. Quelle: Concept Bau mbH
GEOTHERMIE:
500 Wohnungen und kalte Nahwärme für Bayreuth
Mit ersten Bohrungen für ein geothermisches Nahwärmenetz beginnt in Bayreuth der Bau des Wohnquartiers „joseph“ mit 500 Wohnungen und emissionsfreier Energieversorgung.
Mit dem offiziellen Baubeginn ist das Stadtquartier Joseph in Bayreuth (Bayern) in die Umsetzungsphase gestartet. Erste Bohrungen
auf dem Gelände markieren den Auftakt für das geplante geothermische Nahwärmenetz, das das Quartier künftig vollständig versorgen
soll. Entwickelt wird das 6,6 Hektar große Areal, so groß wie neun Fußballfelder, vom Projektentwickler Concept Bau GmbH mit Sitz in Gräfelfing bei München. Laut dem Unternehmen zählt das Energiekonzept zu
den größten auf Geothermie basierenden Versorgungsprojekten für Wohnquartiere in Bayern. Neben dem Energiethema sollen, so
heißt es weiter, städtebauliche und soziale Aspekte im Projekt Maßstäbe setzen. Insgesamt entstehen 500 Wohnungen sowie 5.000 Quadratmeter Gewerbefläche. Die Fertigstellung erfolgt abschnittsweise.
174 Sonden für ein kaltes Nahwärmenetz
Die Energieversorgung des Quartiers basiert auf einem kalten Nahwärmenetz, bei dem die Wärme auf niedrigem Temperaturniveau verteilt und erst im Gebäude mittels Wärmepumpen nutzbar gemacht wird. In Kooperation mit dem Energiedienstleister Getec und dem Bohrspezialisten „BauGrund Süd“ werden dafür 174 Erdwärmesonden bis zu 100 Meter tief eingebracht. Das etwa 770 Meter lange Verteilnetz soll Energie im Temperaturbereich von 0 bis 25 Grad Celsius an 15 Energiezentralen innerhalb der Wohngebäude liefern. Vor Ort wird die Wärme auf Heiz- und Brauchwassertemperatur gebracht.

Ergänzt wird das System durch Rückkühler und kombinierte Photovoltaik-Solarthermie-Module. Das Gesamtkonzept ermögliche neben der Wärmeversorgung auch eine passive Gebäudekühlung im Sommer, wie Getec-Vertriebsleiter Dennis Holland in einer Unternehmensmitteilung erläuterte. Die Energie für die 56.000 Quadratmeter Wohnfläche werde damit vollständig lokal und emissionsfrei erzeugt. Die benötigte Fläche für das Erdsonden-Feld stellt die Stadt Bayreuth bereit.
Verbindung zur Stadt und Mutterkonzern als Rückhalt
Zwar hat Concept Bau seinen Hauptsitz im Großraum München, das Engagement im Norden Bayerns kommt jedoch nicht von ungefähr: Das Unternehmen ist eine Schwesterfirma des Bayreuther Garagenherstellers Zapf GmbH. Beide gehören zur börsennotierten Unternehmensgruppe Bassac SA mit Sitz in Frankreich, die europaweit im Wohnungsbau tätig ist.
Emmanuel Thomas, Geschäftsführer von Concept Bau, betonte bei der Auftaktveranstaltung am 4. Juni die Bedeutung der Konzernstruktur für Planungssicherheit: „Während viele in der Branche derzeit zögern, sehen wir weiter großen Bedarf an Wohnraum.“ Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten habe Concept Bau das Jahr 2024 mit positiven Geschäftszahlen abgeschlossen.
Das Stadtquartier Joseph solle mehr als nur Wohnraum schaffen: „Wir schaffen ein Lebensumfeld, das ökologisch, sozial und architektonisch neue Maßstäbe setzt.“ Bereits heute erfülle das Energiekonzept die Klimaneutralitätsvorgaben des Gebäudeenergiegesetzes für das Jahr 2045.
Verschiedene Wohn- und Nutzungsangebote
Das Quartier bietet Wohnungen für unterschiedliche Zielgruppen – von Singlehaushalten über Familien bis hin zu seniorengerechtem und betreutem Wohnen. Die Wohnungsgrößen reichen von Ein-Zimmer-Apartments bis zu Fünf-Zimmer-Wohnungen. Geplant sind flexible Grundrisse, begrünte Innenhöfe und moderne Ausstattungselemente.
Ergänzt wird das Angebot durch etwa 5.000 Quadratmeter Gewerbefläche, die laut dem Entwickler vielfältig nutzbar ist – beispielsweise für Cafes, Praxen, Büros oder soziale Einrichtungen. Die Nähe zur Universität Bayreuth und zur Innenstadt soll das Quartier zusätzlich aufwerten.
Frühe Nachfrage deutet auf Marktakzeptanz hin
Die Nachfrage nach Wohnungen im Quartier sei bereits deutlich spürbar, so Thomas. Nach eigenen Angaben liegt die Reservierungsquote im ersten Bauabschnitt sechs Monate nach Vertriebsstart bei mehr als 40 Prozent. Dies werte man als klares Signal dafür, dass das Konzept am Markt ankomme.
Neben dem Stadtquartier Joseph realisiert Concept Bau derzeit sieben weitere Projekte in Bayern – fünf davon seien bereits im Bau, hieß es. So entstehen in der Region München rund 1.500 Wohnungen. Dazu zählen laut dem Unternehmen unter anderem das Quartier „LaVie“ in München-Feldmoching und das Projekt „Am Schäferanger“ in Oberschleißheim.
174 Sonden für ein kaltes Nahwärmenetz
Die Energieversorgung des Quartiers basiert auf einem kalten Nahwärmenetz, bei dem die Wärme auf niedrigem Temperaturniveau verteilt und erst im Gebäude mittels Wärmepumpen nutzbar gemacht wird. In Kooperation mit dem Energiedienstleister Getec und dem Bohrspezialisten „BauGrund Süd“ werden dafür 174 Erdwärmesonden bis zu 100 Meter tief eingebracht. Das etwa 770 Meter lange Verteilnetz soll Energie im Temperaturbereich von 0 bis 25 Grad Celsius an 15 Energiezentralen innerhalb der Wohngebäude liefern. Vor Ort wird die Wärme auf Heiz- und Brauchwassertemperatur gebracht.

Visualisierung des Wohnquartiers Joseph aus der Vogelperspektive
Quelle: Concept Bau GmbH
Quelle: Concept Bau GmbH
Ergänzt wird das System durch Rückkühler und kombinierte Photovoltaik-Solarthermie-Module. Das Gesamtkonzept ermögliche neben der Wärmeversorgung auch eine passive Gebäudekühlung im Sommer, wie Getec-Vertriebsleiter Dennis Holland in einer Unternehmensmitteilung erläuterte. Die Energie für die 56.000 Quadratmeter Wohnfläche werde damit vollständig lokal und emissionsfrei erzeugt. Die benötigte Fläche für das Erdsonden-Feld stellt die Stadt Bayreuth bereit.
Verbindung zur Stadt und Mutterkonzern als Rückhalt
Zwar hat Concept Bau seinen Hauptsitz im Großraum München, das Engagement im Norden Bayerns kommt jedoch nicht von ungefähr: Das Unternehmen ist eine Schwesterfirma des Bayreuther Garagenherstellers Zapf GmbH. Beide gehören zur börsennotierten Unternehmensgruppe Bassac SA mit Sitz in Frankreich, die europaweit im Wohnungsbau tätig ist.
Emmanuel Thomas, Geschäftsführer von Concept Bau, betonte bei der Auftaktveranstaltung am 4. Juni die Bedeutung der Konzernstruktur für Planungssicherheit: „Während viele in der Branche derzeit zögern, sehen wir weiter großen Bedarf an Wohnraum.“ Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten habe Concept Bau das Jahr 2024 mit positiven Geschäftszahlen abgeschlossen.
Das Stadtquartier Joseph solle mehr als nur Wohnraum schaffen: „Wir schaffen ein Lebensumfeld, das ökologisch, sozial und architektonisch neue Maßstäbe setzt.“ Bereits heute erfülle das Energiekonzept die Klimaneutralitätsvorgaben des Gebäudeenergiegesetzes für das Jahr 2045.
Verschiedene Wohn- und Nutzungsangebote
Das Quartier bietet Wohnungen für unterschiedliche Zielgruppen – von Singlehaushalten über Familien bis hin zu seniorengerechtem und betreutem Wohnen. Die Wohnungsgrößen reichen von Ein-Zimmer-Apartments bis zu Fünf-Zimmer-Wohnungen. Geplant sind flexible Grundrisse, begrünte Innenhöfe und moderne Ausstattungselemente.
Ergänzt wird das Angebot durch etwa 5.000 Quadratmeter Gewerbefläche, die laut dem Entwickler vielfältig nutzbar ist – beispielsweise für Cafes, Praxen, Büros oder soziale Einrichtungen. Die Nähe zur Universität Bayreuth und zur Innenstadt soll das Quartier zusätzlich aufwerten.
Frühe Nachfrage deutet auf Marktakzeptanz hin
Die Nachfrage nach Wohnungen im Quartier sei bereits deutlich spürbar, so Thomas. Nach eigenen Angaben liegt die Reservierungsquote im ersten Bauabschnitt sechs Monate nach Vertriebsstart bei mehr als 40 Prozent. Dies werte man als klares Signal dafür, dass das Konzept am Markt ankomme.
Neben dem Stadtquartier Joseph realisiert Concept Bau derzeit sieben weitere Projekte in Bayern – fünf davon seien bereits im Bau, hieß es. So entstehen in der Region München rund 1.500 Wohnungen. Dazu zählen laut dem Unternehmen unter anderem das Quartier „LaVie“ in München-Feldmoching und das Projekt „Am Schäferanger“ in Oberschleißheim.

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Donnerstag, 05.06.2025, 08:41 Uhr
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