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Enerige & Management > Windkraft  - 50 Hertz beauftragt Bau des ersten Konverters in der Ostsee
Quelle: E&M / Georg Eble
WINDKRAFT :
50 Hertz beauftragt Bau des ersten Konverters in der Ostsee
50 Hertz hat ein Konsortium bestehend aus GE Vernova und Drydocks World beauftragt. Es soll die Konverteranlagen für das Offshore-Projekt „Ostwind 4“ errichten.
 
Mit dem Vorhaben sollen Offshore-Windparks nordöstlich von Rügen ans Netz angebunden werden. Es geht um eine Kapazität von 2.000 MW auf der Spannungsebene von 525 KV. Wie der Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz mitteilt, handle es sich dabei um einen neuen Standard für Gleichstromanwendungen in der Ostsee.

Im Rahmen des nun getroffenen EPCI-Vertrags (Engineering, Procurement, Construction, Installation) werden GE Vernova und Drydocks World sämtliche Ingenieursleistungen übernehmen sowie die erforderlichen Komponenten beschaffen und die Anlagen auf See und an Land installieren.

Zu den Partnern: GE Vernova ist eine Tochter des US-Technologiekonzerns General Electric. Sie wird die Hightech-Komponenten für die Konverterproduktion in Europa herstellen und den Landkonverter verantworten, der in einer Halle untergebracht werden soll. Drydocks World, mit Sitz in Dubai, wird das Hauptgebäude der Offshore-Plattform und die Stahlkonstruktion (Jacket Foundation) bauen. Über diese Konstruktion wird der Offshore-Konverter auf dem Meeresgrund verankert.

Die Konverter werden im 2 GW/525 kV-Standard gebaut. Auf diesen haben sich die deutschen Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz, Amprion und Tennet geeinigt, um den Bau der Konverterplattformen zu vereinheitlichen und dadurch zu beschleunigen. In Verbindung mit der Spannungsebene 525 kV für die Gleichstromkabel lassen sich große Mengen Strom über weite Entfernungen annähernd verlustfrei transportieren.

„Mit diesem Schritt setzen wir einen wichtigen Akzent für die Offshore-Windenergie in der Ostsee. Wir nutzen die 2 GW/525 kV-Technologie und tragen dazu bei, die Potenziale der Offshore-Windenergie voll auszuschöpfen“, so Stefan Kapferer, CEO von 50Hertz. Eine verstärkte grenzüberschreitende Vernetzung sei unerlässlich, insbesondere in Hinblick auf die gesetzgeberischen Rahmenbedingungen, die es ermöglichen müssen, Windparks aus anderen EU-Staaten an das deutsche Netz anzubinden.

110 Kilometer langes Seekabel

Die Offshore-Netzanbindung wird einen Windpark in der Nähe von Rügen mit dem deutschen Höchstspannungsnetz verbinden. Der Energiekonzern Total Energies entwickelt den Windpark auf einer Fläche am Rand der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ).

Vom Offshore-Konverter aus wird ein rund 110 Kilometer langes Seekabel durch den Greifswalder Bodden verlaufen und in der Nähe von Lubmin an Land gebracht. Ein weiteres Landkabel wird von dort zum geplanten Umspannwerk in Brünzow führen, wo der Gleichstrom in Wechselstrom umgewandelt und ins Netz eingespeist wird. Die Produktion und Installation der See- und Landkabel wurde bereits 2023 an das dänische Unternehmen NKT vergeben.

„Ostwind 4 ist ein bedeutender Schritt in der Elektrifizierung und Dekarbonisierung der europäischen Energieinfrastruktur“, erklärt Philippe Piron, CEO von GE Vernova's Electrification Business. Das Projekt zeige, wie Offshore-Windenergie zur Sicherung der Energieströme in Europa beiträgt und die Energiewende beschleunige.

50Hertz betreibt das Stromübertragungsnetz im Norden und Osten Deutschlands. Mit einer Stromkreislänge von über 10.000 Kilometern gewährleistet das Unternehmen die Versorgung von rund 18 Millionen Menschen in seinem Netzgebiet. 50Hertz verfolgt das Ziel, bis 2032 100 Prozent erneuerbare Energien in das Netz zu integrieren. Anteilseigner des Unternehmens sind die Elia Group und die KfW Bankengruppe.
 

Davina Spohn
Redakteurin
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