
Quelle: Pixabay
IT:
450-MHz-Netz wächst weiter
Beim Aufbau des bundesweiten 450-MHz-Netzes zeigt sich, dass die Energiewirtschaft hier Neuland betritt.
Die Energiewirtschaft hatte sich in demonstrativer Einigkeit jahrelang um die Zuteilung der 450-MHz-Frequenz bemüht. Schließlich
erhielt am 9. März 2021 die 450 Connect GmbH von der Bundesnetzagentur den Zuschlag für den Aufbau eines bundesweiten Funknetzes bis Ende
2025 und im darauffolgenden Juli die Zuteilung der 450-MHz-Frequenz bis zum Jahr 2040. Seither berichten das Joint Venture
und seine Gesellschafter regelmäßig über Tests, Pilotprojekte, Rahmenverträge und erste operative Schritte.
„Bei der Westnetz nimmt mit dem Rollout der digitalen Ortsnetzstationen auch die Zahl der 450-MHz-Schnittstellen weiter zu. 2025 beabsichtigen wir, in ihrem Versorgungsgebiet bis zu 1.000 neue Komponenten zu installieren“, sagt Joyce van de Garde, Leiterin des Bereichs Telekommunikation bei der Westenergie, im Gespräch mit E&M. Die Regionalgesellschaft aus dem Eon-Konzern hat mit ihrer Netz-Tochter im vergangenen Jahr damit begonnen, das Auslesen von intelligenten Messsystemen und die Datenübertragung von digitalen Ortsnetzstationen durch die 450-MHz-Technologie abzusichern.
„Mittlerweile sind wir über die Testphase hinaus“, betont Thorsten Heß. Längst könne man von einem Pilotprojekt sprechen, so der Programm-Manager, der die Aktivitäten zum Aufbau und zur Nutzung des 450-MHz-Netzes im gesamten Eon-Konzern leitet. Der nächste Schritt sei dann die Skalierung − und zwar im laufenden Jahr und bei allen Regionaltöchtern.
Eine weitere Anwendung der relativ langwelligen Technologie ist der Mobilfunk zur Sprach- und Krisenkommunikation. Hier sei man aber noch zurückhaltend. Der Aufbau eines Netzes bedeute, ein ganzes Ökosystem zu schaffen − auf der einen Seite die Infrastruktur und Technik, auf der anderen Seite die Produkte, die End-to-End-Lösungen. Heß spricht von Pionierarbeit und fügt hinzu: „Wir arbeiten dabei mit 450 Connect sehr eng zusammen.“
Frequenz bis 2040 zugeteilt
Der Energiekonzern ist einer von vier Gesellschaftern des Joint Ventures. Daneben sind der niederländische Telekommunikations- und Stromnetzbetreiber Alliander, ein Konsortium regionaler Energieversorger, sowie die durch Stadtwerke geprägte Versorger-Allianz 450 mit jeweils 25 Prozent beteiligt.
Eon wird laut Heß etwa 180 Funkmasten zur Verfügung stellen können. 450 Connect geht davon aus, dass lediglich 1.700 für eine bundesweite Abdeckung mit der 450-MHz-Frequenz reichen werden. Zum Vergleich: Im öffentlichen Mobilfunk sind aktuell über 80.000 Masten im Betrieb.
Auch die Ovag aus dem mittelhessischen Friedberg ist an 450 Connect beteiligt, und zwar über ihre Beteiligung an der Versorger Allianz. Sie ist ebenfalls Kunde und Infrastrukturpartner des Gemeinschaftsunternehmens.
Im vergangenen November hatte das Versorgungsunternehmen angekündigt, 17 Standorte in seinem Versorgungsgebiet mit der entsprechenden Technik auszurüsten. „Wir machen Vorschläge für Funkstandorte und 450 Connect untersucht dann, ob die Ausleuchtung passt oder nicht“, erklärt Stefano Jardella, der bei der Ovag die Aktivitäten rund um das 450-MHz-Netz koordiniert, im Gespräch mit E&M. Eine relativ schnell umzusetzende Vorgehensweise sei das Anmieten von Drittmasten anderer Anbieter. Der Neubau und beispielsweise die Ausrüstung von Windkraftanlagen sei dagegen deutlich zeitintensiver. „Wir würden gerne in dieser Prozesskette schneller vorankommen“, räumt Jardella ein, der als Jurist durchaus mit Regulatorik und Bürokratie vertraut ist. Der Aufbau des 450-MHz-Netzes sei aber eben doch Neuland für alle Beteiligten.
Die Ovag hat angekündigt, rund 5 Millionen Euro in die 450-MHz-Technologie zu investieren. In erster Linie sollen darüber intelligente Messsysteme angebunden und Anlagen in der Niederspannung überwacht und gesteuert werden.
Einen ausführlichen Beitrag über die Erfahrungen und Pläne von Westnetz und Ovag mit dem 450-MHz-Netz finden Sie in der Februar-Ausgabe von Energie & Management.
„Bei der Westnetz nimmt mit dem Rollout der digitalen Ortsnetzstationen auch die Zahl der 450-MHz-Schnittstellen weiter zu. 2025 beabsichtigen wir, in ihrem Versorgungsgebiet bis zu 1.000 neue Komponenten zu installieren“, sagt Joyce van de Garde, Leiterin des Bereichs Telekommunikation bei der Westenergie, im Gespräch mit E&M. Die Regionalgesellschaft aus dem Eon-Konzern hat mit ihrer Netz-Tochter im vergangenen Jahr damit begonnen, das Auslesen von intelligenten Messsystemen und die Datenübertragung von digitalen Ortsnetzstationen durch die 450-MHz-Technologie abzusichern.
„Mittlerweile sind wir über die Testphase hinaus“, betont Thorsten Heß. Längst könne man von einem Pilotprojekt sprechen, so der Programm-Manager, der die Aktivitäten zum Aufbau und zur Nutzung des 450-MHz-Netzes im gesamten Eon-Konzern leitet. Der nächste Schritt sei dann die Skalierung − und zwar im laufenden Jahr und bei allen Regionaltöchtern.
Eine weitere Anwendung der relativ langwelligen Technologie ist der Mobilfunk zur Sprach- und Krisenkommunikation. Hier sei man aber noch zurückhaltend. Der Aufbau eines Netzes bedeute, ein ganzes Ökosystem zu schaffen − auf der einen Seite die Infrastruktur und Technik, auf der anderen Seite die Produkte, die End-to-End-Lösungen. Heß spricht von Pionierarbeit und fügt hinzu: „Wir arbeiten dabei mit 450 Connect sehr eng zusammen.“
Frequenz bis 2040 zugeteilt
Der Energiekonzern ist einer von vier Gesellschaftern des Joint Ventures. Daneben sind der niederländische Telekommunikations- und Stromnetzbetreiber Alliander, ein Konsortium regionaler Energieversorger, sowie die durch Stadtwerke geprägte Versorger-Allianz 450 mit jeweils 25 Prozent beteiligt.
Eon wird laut Heß etwa 180 Funkmasten zur Verfügung stellen können. 450 Connect geht davon aus, dass lediglich 1.700 für eine bundesweite Abdeckung mit der 450-MHz-Frequenz reichen werden. Zum Vergleich: Im öffentlichen Mobilfunk sind aktuell über 80.000 Masten im Betrieb.
Auch die Ovag aus dem mittelhessischen Friedberg ist an 450 Connect beteiligt, und zwar über ihre Beteiligung an der Versorger Allianz. Sie ist ebenfalls Kunde und Infrastrukturpartner des Gemeinschaftsunternehmens.
Im vergangenen November hatte das Versorgungsunternehmen angekündigt, 17 Standorte in seinem Versorgungsgebiet mit der entsprechenden Technik auszurüsten. „Wir machen Vorschläge für Funkstandorte und 450 Connect untersucht dann, ob die Ausleuchtung passt oder nicht“, erklärt Stefano Jardella, der bei der Ovag die Aktivitäten rund um das 450-MHz-Netz koordiniert, im Gespräch mit E&M. Eine relativ schnell umzusetzende Vorgehensweise sei das Anmieten von Drittmasten anderer Anbieter. Der Neubau und beispielsweise die Ausrüstung von Windkraftanlagen sei dagegen deutlich zeitintensiver. „Wir würden gerne in dieser Prozesskette schneller vorankommen“, räumt Jardella ein, der als Jurist durchaus mit Regulatorik und Bürokratie vertraut ist. Der Aufbau des 450-MHz-Netzes sei aber eben doch Neuland für alle Beteiligten.
Die Ovag hat angekündigt, rund 5 Millionen Euro in die 450-MHz-Technologie zu investieren. In erster Linie sollen darüber intelligente Messsysteme angebunden und Anlagen in der Niederspannung überwacht und gesteuert werden.
Einen ausführlichen Beitrag über die Erfahrungen und Pläne von Westnetz und Ovag mit dem 450-MHz-Netz finden Sie in der Februar-Ausgabe von Energie & Management.

© 2025 Energie & Management GmbH
Freitag, 31.01.2025, 15:42 Uhr
Freitag, 31.01.2025, 15:42 Uhr
Mehr zum Thema