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Enerige & Management > Österreich - 43 Prozent mehr Lieferantenwechsel
Quelle: Fotolia / YuI
ÖSTERREICH:
43 Prozent mehr Lieferantenwechsel
Im ersten Halbjahr 2023 wechselten 182.167 Strom- und Gaskunden ihren Versorger, berichtet der Regulierer E-Control. Ihm zufolge gibt es wieder attraktive Angebote auf dem Markt.
 
Insgesamt 182.167 österreichische Strom- und Gaskunden wechselten im ersten Halbjahr 2023 ihren Versorger. Gegenüber dem ersten Halbjahr 2022 ist dies ein Anstieg um rund 42,4 Prozent, zeigt die Marktstatistik der Regulierungsbehörde E-Control vom 7. August.

Im Bereich Strom wechselten 132.379 Kunden ihren Lieferanten, darunter 104.128 Haushalte. Die Wechselrate beziffert die E-Control mit 2,1 Prozent. Regional betrachtet, lag bei Strom das Bundesland Niederösterreich mit einer Wechselrate von 5,5 Prozent an der Spitze, gefolgt von Wien mit 2,3 Prozent und Oberösterreich mit 1,9 Prozent. Die niedrigste Wechselrate verzeichnet das westlichste Bundesland Österreichs, Vorarlberg, mit 0,4 Prozent.

Im Gassektor belief sich die Zahl der Wechsler auf 49.788 Kunden, davon waren 45.807 Haushalte. Die Wechselrate lag der E-Control zufolge bei 3,9 Prozent. Auch bei Gas war die Wechselrate in Niederösterreich am höchsten. Sie betrug nach Angaben der E-Control 7,6 Prozent. An zweiter Stelle lag Oberösterreich mit 4,2 Prozent, an dritter Stelle das Burgenland mit 3,5 Prozent. Am niedrigsten war die Wechselrate in Tirol mit rund 1,0 Prozent.

Nicht überraschend

E-Control-Vorstand Wolfgang Urbantschitsch bezeichnete die Entwicklung in einer Mitteilung als „nicht überraschend.“ Es gebe „einfach wieder gute Angebote, die einen Lieferantenwechsel sehr attraktiv machen. Und die Konsumenten achten natürlich nach wie vor darauf, Geld zu sparen.“

Dass Niederösterreich bei Strom und Gas die jeweils höchste Wechselrate verzeichnete, begründete Urbantschitsch mit dem Vorgehen des dort dominierenden, zu 51 Prozent im Landesbesitz stehenden Versorgers EVN. Wie berichtet, sah sich dieser im März aus rechtlichen Gründen gezwungen, etwa 40 Prozent seiner Strom- und Gaslieferverträge mit Haushalten zu kündigen. Den rund 300.000 Betroffenen bot die EVN neue Kontrakte an, denen sie bis Ende Juni ausdrücklich zustimmen mussten. Dieses Vorgehen sorgte für scharfe Kritik der Politik, die eine Sonderprüfung des Unternehmens durch den Landesrechnungshof beschloss.
 

Klaus Fischer
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Montag, 07.08.2023, 12:42 Uhr

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