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Enerige & Management > Bilanz - 34 Millionen Euro für den Netzausbau
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BILANZ:
34 Millionen Euro für den Netzausbau
Das Elektrizitätswerk Mittelbaden kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken. Die Investitionen erreichten mit 34,3 Millionen Euro einen neuen Höchststand.
 
Das Geschäftsjahr 2023 konnte mit einem Konzernumsatz von rund 507 Millionen Euro abgeschlossen werden, wie der Versorger mit Sitz im baden-württembergischen Lahr mitteilt. Er liegt damit über dem Vorjahresniveau von 469 Millionen Euro. Die Ausschüttung für die Gesellschafter beträgt 9,8 Millionen Euro. Die Gesellschafter wiederum stellen dem Unternehmen 3 Millionen Euro für den Ausbau der regenerativen Energieerzeugung zur Verfügung. Zusätzlich fließen 10,5 Millionen Euro Konzessionsabgabe und 2,3 Millionen Euro Gewerbesteuer direkt zur Finanzierung kommunaler Aufgaben in die Gemeindehaushalte.

Im Bereich der erneuerbaren Energien führte das vergangene Jahr zu einem Boom bei den PV-Anlagen. Nicht nur bundesweit wurden mit 14.100 MW die Zielvorgaben der Politik übertroffen, auch im Versorgungsgebiet der Netztochter Überlandwerk Mittelbaden bedeutet der Zubau von rund 6.000 PV-Anlagen einen Rekordwert. Sie alle anzuschließen, so heißt es, ist für den Netzbetreiber eine große Herausforderung.

Höchststände bei den Erneuerbaren

Die Erzeugung der Windenergieanlagen in der Region erreichte im Berichtszeitraum mit 86,4 Millionen kWh ebenfalls einen Höchststand und lag um 38 Prozent über Plan. In den kommenden Jahren will das E-Werk Mittelbaden weitere Windenergie- und PV-Anlagen errichten. Ziel soll es dabei sein, die regionale Energiewende komplett mit regionalen Partnern zu stemmen. Kommunen, Bürgerinnen und Bürgern sowie Wirtschaftsunternehmen aus der Region soll eine Beteiligung ermöglicht werden. Zum Jahresbeginn 2024 hat das Landratsamt Ortenaukreis nach Angaben des E-Werk Mittelbaden die Genehmigung für den Bau von zwei Windenergieanlagen auf dem Nill- und Steigleskopf in der Region Brandenkopf erteilt.

Wärmenetze werden vereint

Mit dem Ausbau der Fernwärmenetze in Offenburg beschäftigt sich die Wärmeversorgung Offenburg (WVO) – ein kommunales Unternehmen der Stadt Offenburg und des E-Werks Mittelbaden. Die beiden dort zur Verfügung stehenden Blockheizkraftwerke haben 2023 rund 7,2 Millionen kWh thermische und 4,4 Millionen kWh elektrische Energie erzeugt, mit der etwa 650 Haushalte und mehrere Großverbraucher mit Wärme und rund 1.500 Haushalte mit Strom versorgt werden konnten. Jetzt sollen zwei große Wärmenetze zu einem noch leistungsfähigeren Netz verbunden werden.

Am Standort von Burda Druck in Offenburg bezieht die WVO seit Dezember 2023 industrielle Abwärme für rund 1.200 Bürgerinnen und Bürger. Die Anschlussleistung aller drei Fernwärmenetze in Offenburg beziffert das Unternehmen mit 27.000 kW.

Das Investitionsvolumen des Konzerns lag im zurückliegenden Geschäftsjahr mit 34,3 Millionen Euro über dem Vorjahreswert von 30,6 Millionen Euro. Neben Investitionen in die regenerative Energieerzeugung stand der Ausbau des Stromverteilnetzes der Netztochter Überlandwerk Mittelbaden im Mittelpunkt. Knapp 6.000 neue Energieerzeugungsanlagen konnten 2023 ans Netz angeschlossen werden. Im Vergleich zum Vorjahr war das eine Verdreifachung.

Im Bereich des Joint Venture Leitwerk liegt die Auslastung der Baden Cloud, wie es seitens des E-Werks Mittelbaden weiter heißt, über Plan. Regionale Unternehmen hätten das Angebot im Rechenzentrum Appenweier sehr positiv angenommen. Durch veränderte Rahmenbedingungen sei es aber zu Verzögerungen beim Baubeginn des zweiten Rechenzentrums in Lahr gekommen, der nun für das Jahr 2025 vorgesehen ist. Am Vorhaben eines baugleiches Rechenzentrums dort werde festgehalten.

 
Kennzahlen E-Werk Mittelbaden
  2023 2022 Veränderung 
Konzernumsatz in Millionen Euro 507 469 + 8 %
Überschuss in Millionen Euro 17 20 -15,45 %
Investitionen in Millionen Euro 34,3 30,6  
Regenerativer Anteil am Stromabsatz 27,4 % 25,3 %  
Beschäftigte 445 427  

Quelle: E-Werk Mittelbaden
 

Günter Drewnitzky
Redakteur
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